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Brandenburg: Sowjetische Gefallene beigesetzt Neue Grabstätten auf Soldatenfriedhof Lebus

Lebus - Die sterblichen Überreste von 56 sowjetischen Soldaten haben auf der russischen Kriegsgräberstätte in Lebus bei Frankfurt (Oder) ihre letzte Ruhe gefunden. Bei einer deutsch-russischen Zeremonie wurden am Mittwoch die Gebeine durch Militärangehörige beider Staaten eingebettet.

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Lebus - Die sterblichen Überreste von 56 sowjetischen Soldaten haben auf der russischen Kriegsgräberstätte in Lebus bei Frankfurt (Oder) ihre letzte Ruhe gefunden. Bei einer deutsch-russischen Zeremonie wurden am Mittwoch die Gebeine durch Militärangehörige beider Staaten eingebettet. Der Präsident des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Reinhard Führer, verwies darauf, dass 30 der Gefallenen identifiziert werden konnten.

„Wir können ihnen ihre Namen wiedergeben und sie damit aus dem Vergessen zurückholen“, sagte Führer vor knapp 200 Gästen, darunter hochrangigen Vertretern beider Verteidigungsministerien sowie Angehörigen der Toten. Russlands Botschafter Wladimir Grinin sagte, die Hinterbliebenen erhielten hier die Gelegenheit, sich von ihren Vorfahren zu verabschieden. Am heutigen Donnerstag sollen zudem 33 deutsche Gefallene auf dem Waldfriedhof in Halbe beigesetzt werden. Die Toten waren in den vergangenen Monaten an verschiedenen Orten in Brandenburg aus dem Boden geborgen worden.

Beide Zeremonien sind feierlicher Höhepunkt der zweiwöchigen Zusammenarbeit von insgesamt 20 Soldaten aus Storkow und aus der Nähe von St. Petersburg. Sie arbeiteten seit Anfang September gemeinsam in Kriegsgräberstätten und bestatteten am Mittwoch die in kleinen schwarzen Pappsärgen liegenden Gebeine der Gefallenen. Von hier gehe ein „wichtiges Signal für die deutsch-russischen Beziehungen“ aus, sagte Führer. Seit 2007 würden deutsche und russische Soldaten jedes Jahr gemeinsam auf Kriegsgräberstätten in beiden Ländern arbeiten. Das sei ein wichtiger Baustein zur „Versöhnung über den Gräbern“. Auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Thomas Kossendey (CDU), sagte, er sei dankbar für das gemeinsame Engagement der Soldaten aus beiden Ländern. Er rief diese auf, die „Botschaft von Freundschaft und Versöhnung“ in ihre Heimat weiterzutragen.

In Brandenburg tobten im April 1945 die letzten großen Schlachten des Zweiten Weltkriegs. An den Seelower Höhen und im Kessel von Halbe kamen Zehntausende ums Leben. Noch heute werden im Bundesland jedes Jahr die Gebeine mehrerer Hundert Weltkriegsopfer geborgen. Der Volksbund widmet sich ihrer Umbettung, um den Toten in Kriegsgräberstätten eine würdige letzte Ruhe zu geben.

Jörg Schreiber

Jörg Schreiber

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