Brandenburg: Spionageprozess: Sogar Ehefrau war erfunden
Berlin - Der mutmaßliche Spion des Iran lächelte verlegen, als Reinhold Robbe den Gerichtssaal betrat. Treffen die Vorwürfe zu, kennt der Pakistaner die Bewegungen des 62-jährigen Zeugen ganz genau.
Stand:
Berlin - Der mutmaßliche Spion des Iran lächelte verlegen, als Reinhold Robbe den Gerichtssaal betrat. Treffen die Vorwürfe zu, kennt der Pakistaner die Bewegungen des 62-jährigen Zeugen ganz genau. Wochenlang soll Haider Syed M. den SPD-Politiker und damaligen Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) ausgespäht haben. Er durchforstete laut Ermittlungen das Internet und kundschaftete Orte aus, die Robbe aufsuchte. Die Anklage geht von Spionage bis ins Familiäre aus: Verwandte seien Robbe da angedichtet worden – Ehefrau, Söhne, Enkelkinder seien „konstruierte Geschichten“. Andererseits seien zutreffend Wege von der U-Bahn oder dem Bus ins Büro beschrieben worden. Ein Bewegungsprofil? Der Angeklagte, der 2012 als Student nach Deutschland gekommen war, soll spätestens im Juli 2015 begonnen haben, für eine Spezialeinheit der iranischen Revolutionsgarden zu arbeiten. Der Auftrag lautete aus Sicht der Bundesanwaltschaft, Ziele für mögliche Anschläge gegen israelische oder jüdische Einrichtungen sowie deren Repräsentanten auszuspähen. Seit Juli 2016 befindet er sich in U-Haft. K.G.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: