Brandenburg: STIMMEN

Benedikt Schirge, Chef der Bürgerinitiative FreieHeide: „Das ist ein großer Tag zum Feiern. Aber wir haben vor Gericht schon oft Siege eingefahren. Jetzt muss die Bundeswehr endlich einsehen, dass sie den Platz aus ihren Planungen streichen kann. Wir hoffen auf eine politische Entscheidung. Bislang versteckten sich die Politiker immer hinter der Justiz. Nun muss Verteidigungsminister Franz-Josef Jung zu seinem Wort stehen, bei einer Niederlage ernsthaft den Rückzug zu erwägen.“

Lutz Scheidemann (FDP), Bürgermeister von Wittstock. „Ich hatte auf viele Arbeitsplätze durch die Bundeswehr gehofft. Allein die Beräumung des Areals von Blindgängern aus sowjetischen Zeiten würde 400 bis 600 Millionen Euro kosten und 200 bis 220 Jobs für die nächsten 10 bis 15 Jahre bringen.“

Dirk Mähnert, Chef des Seehotel Ichlim in Lärz: „Wir sind ein zertifiziertes Wellness-Hotel. Alle unsere Bemühungen der vergangenen 15 Jahren wären bei einem Übungsbetrieb hinfällig.“

Gero Klinger, Anwalt der Gemeinde Lärz: „Die Region braucht Klarheit und darf nicht noch mehr Jahre hingehalten werden. Das Verteidigungsministerium hat in dieser Angelegenheit bereits 23 Gerichtsverfahren verloren.“

Cornelia Behm, brandenburgische Bundestagsabgeordnete der Grünen: „Mit dem Urteil wird der Truppe ein zweites Mal bescheinigt, dass die Kyritz-Ruppiner Heide kein Schießplatz sein darf.“

Ulrich Junghanns, Brandenburgs Wirtschaftsminister und CDU-Chef: „Seit 17 Jahren leben die Menschen in Ungewissheit über ihre Zukunft. Das ist ihnen einfach nicht mehr zuzumuten. Die Region ist in der Zwischenzeit ein touristischer Magnet geworden.“

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD): „Die Streitkräfte sollten jetzt auf weitere juristische Auseinandersetzungen verzichten – die Menschen in der Region brauchen Klarheit, eine weitere Hängepartie ist ihnen nicht zuzumuten.“ thm/pet/ste