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Brandenburg: "Stolpe verlängert Gefühlswelt der DDR"

POTSDAM (Tsp).Der Ton zwischen Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) und seinem Herausforderer Jörg Schönbohm wird schärfer.

POTSDAM (Tsp).Der Ton zwischen Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) und seinem Herausforderer Jörg Schönbohm wird schärfer.Der aus dem Westen stammende CDU-Spitzenkandidat warf Stolpe am Wochenende vor, er versuche "die Gefühlswelt der DDR zu verlängern".Der SPD-Landesvorsitzende Steffen Reiche bezeichnete diese Äußerungen als kapitalen Fehler.Es sei "außerordentlich dumm" von Schönbohm, mit Stolpe ein erfolgreiches Bundesland anzugreifen.

Schönbohm hatte in einem Gespräch mit dem Hessischen Rundfunk weiter gesagt, Stolpes gesamte Argumentation sei "stark rückwärtsgewandt".Brandenburg als das "Herzland um Berlin herum" müsse noch stärker auch gedanklich in Deutschland integriert werden.Stolpe sei mit seiner Mentalität nicht in der Lage, das Land Brandenburg auf die neuen Herausforderungen umzustellen.Schönbohm wandte sich gegen die Auffassung, daß es an der hohen Arbeitslosigkeit liege, wenn Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhaß festzustellen seien.Die entsprechenden Gewalttäter seien überwiegend junge Menschen gewesen, die Arbeit hatten und somit "arbeitstechnisch gesehen in geordneten Verhältnissen" lebten.Auch sei es falsch, Programme nur gegen Gewalt von rechts aufzulegen.Es gehe um den Kampf gegen jede wie auch immer motivierte Gewalt.Das Thema Werte solle wieder in die Schulen einbezogen werden, um jungen Menschen deutlich zu machen, was Toleranz bedeute.

Reiche erwiderte, Brandenburg verzeichne als einziges Land Bevölkerungswachstum, sei besonders fortschrittlich und einfallsreich.Im übrigen sei Brandenburg in der Tat ein Land mit vielen positiven Traditionen, neben den preußischen und bürgerlichen auch einige aus DDR-Zeiten.Dazu gehöre ein hoher Frauenanteil am Arbeitsmarkt.

Reiche betonte, Ziel der SPD bleibe, die absolute Mehrheit zu verteidigen.Es gebe Koalitionsangebote von CDU und PDS.Gleichzeitig kämen aber derartige politische Breitseiten, die ein Zusammengehen unmöglich machen würden."Ich kenne niemanden in der brandenburgischen SPD, der für irgendeine Koalition eintreten würde", sagte Reiche.Die SPD habe entgegen der CDU-Auffassung in jüngster Zeit auch keine christdemokratischen Positionen in der Bildungspolitik oder der inneren Sicherheit übernommen.Vielmehr habe die SPD Handlungsbedarf erkannt und umgesetzt.

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