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Brandenburg: Stolpe will weiter mitmischen

Potsdam - Manfred Stolpe, der Ex-Bundesbauminister und frühere Brandenburger Regierungschef, kann sich geschmeichelt fühlen: In der hiesigen SPD spekulieren manche dieser Tage gern, an wen der vielbeschäftigte Ministerpräsident und SPD-Bundesvorsitzende Matthias Platzeck im Sommer den SPD-Landesvorsitz abgeben könnte. Prompt ist jetzt der Name des 68jährigen früheren „Landesvaters“ genannt worden.

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Potsdam - Manfred Stolpe, der Ex-Bundesbauminister und frühere Brandenburger Regierungschef, kann sich geschmeichelt fühlen: In der hiesigen SPD spekulieren manche dieser Tage gern, an wen der vielbeschäftigte Ministerpräsident und SPD-Bundesvorsitzende Matthias Platzeck im Sommer den SPD-Landesvorsitz abgeben könnte. Prompt ist jetzt der Name des 68jährigen früheren „Landesvaters“ genannt worden. Der Platzeck-Vorgänger als Platzeck-Nachfolger an der SPD-Landesspitze? Freilich, bei Lichte besehen, darüber sind sich in der Spitze der Landes-Partei auch alle einig, ist das Szenario abstrus. Stolpe, der selbst während seiner 12jährigen Amtszeit nie Parteichef war, hat auch schon abgewunken. „Warum nicht gleich Gerhard Schröder?“, spottet etwa der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Danckert. „Das ist doch völlig daneben. Stolpe hat Verdienste, aber wir wollen nach vorn schauen.“ Und im Umfeld Platzecks heißt es lapidar. „Eine Schnapsidee.“ Platzeck wird, die Signale verdichten sich, auf dem Wahlparteitag im Sommer den SPD-Landesvorsitz abgeben – an seinen Favoriten: Fraktionschef Günter Baaske. Gegen Baaske gibt es zwar vereinzelt Gegrummel in Teilen der Partei. Aber dass der Landesverband einer Empfehlung Platzecks nicht folgen würde, gilt als ausgeschlossen. Zumal es keine Vorentscheidung für die Platzeck-Nachfolge als Ministerpräsident sei, heißt es.

Dass der Name Stolpe überhaupt gefallen ist, hat sicher mit der Umtriebigkeit des früheren Regierungschefs und Bundesbauministers zu tun. Den Polit-Pensionär, den preußischen Workaholic, hält nämlich nichts zu Hause. So nahm das Kabinett jetzt, wie Staatskanzleichef Clemens Appel erklärte, „dankbar“ das Angebot Stolpes an, sich ehrenamtlich für das Land Brandenburg zu engagieren.

Vorige Woche war Stolpe überraschend in der Staatskanzlei aufgetaucht und hatte seine ehrenamtliche Amtshilfe angeboten. Der „One-Dollar-Man“, der auch auf den einen „Dollar“ noch verzichtet, will sich zum einen um die Rettung von Baudenkmälern wie maroden Herrenhäusern und Kirchen bemühen - und Sponsoren gewinnen. Zum anderen will er seine Kontakte nach Polen und Russland nutzen, sich um die Verbesserung der Beziehungen zwischen Brandenburg und Osteuropa kümmern. Darüber hinaus unterstützt er die sozialen Aktivitäten seiner Frau Ingrid, die sich für Mukoviszidose-Kranke engagiert. In der Landes-SPD bleibt Stolpe, was er ist: Der Ehrenvorsitzende. Thorsten Metzner

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