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Brandenburg: Straße des 17. Juni als Partymeile in Gefahr

Berlin - Es sind drei der wichtigsten Berliner Großveranstaltungen in diesem Sommer. Jetzt droht der Bezirk Mitte, der Fanmeile zur Fußball-Europameisterschaft, der Modemesse Fashion Week und der Homosexuellen-Demonstration Christopher Street Day (CSD) die Genehmigungen zu versagen.

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Berlin - Es sind drei der wichtigsten Berliner Großveranstaltungen in diesem Sommer. Jetzt droht der Bezirk Mitte, der Fanmeile zur Fußball-Europameisterschaft, der Modemesse Fashion Week und der Homosexuellen-Demonstration Christopher Street Day (CSD) die Genehmigungen zu versagen. Denn alle drei finden mit zeitlichen und räumlichen Überschneidungen rund um das Wochenende 23./24. Juni zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule statt – für Bezirk und Sicherheitsbehörden ein nicht akzeptables Sicherheitsrisiko, wie der Ordnungsstadtrat von Mitte, Carsten Spallek, am Freitag warnte.

„Sollten wir gemeinsam mit den Veranstaltern keine einvernehmliche Lösung für die vorliegenden Sicherheitsprobleme finden, werden eine oder mehrere Veranstaltungen nicht wie geplant stattfinden können“, droht Spallek. Er habe vor einem halben Jahr darauf hingewiesen, dass nicht genügend Flucht- und Rettungswege zur Verfügung stehen, so Spallek. Angesichts von bis zu einer Million Menschen auf der Fanmeile sei das unverantwortlich. Seitdem sei „nichts passiert“. Daher geht der CDU-Politiker jetzt mit einem dramatischen Vergleich an die Öffentlichkeit: „Eine zweite Duisburg-Loveparade wird es mit mir nicht geben“, sagt er. „Die Sicherheit der Besucher der Veranstaltungen auf der Straße des 17. Juni hat absolute Priorität.“ Bei der Duisburger Loveparade waren 2010 bei einer Massenpanik 21 Menschen im Gedränge gestorben und viele Besucher verletzt worden.

Bei den Veranstaltern und beim Senat provozierte die Warnung Verwunderung. „Wir verstehen die Aufregung nicht“, sagte Robert Kastl vom Veranstalterverein des Christopher Street. Stets habe es Überschneidungen mit anderen Massenveranstaltungen gegeben. Und immer habe man einvernehmliche Lösungen gefunden. „Es wird ohne Bewegung bei allen Beteiligten nicht gehen“, sagt Spallek. Lösungswege sollen jetzt in Gesprächen mit den Veranstaltern ermittelt werden. Denn das Land Berlin hat großes Interesse daran, dass alle drei für die Stadt wichtigen Veranstaltungen stattfinden, sagt Senatssprecher Richard Meng. Der Konflikt zeige, dass die Nutzung des Areals „ihre Obergrenze erreicht“ hat. Für Stadtrat Spallek ist die Schmerzgrenze bei mehr als 100 Tagen, an denen die Straße des 17. Juni gesperrt ist, längst überschritten. Er will die Zahl der Großveranstaltungen am Tor reduzieren und mit dem Senat darüber reden, welche Veranstaltungen künftig wirklich nötig sind.“lvt

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