Brandenburg: Suche nach Serientäter ausgeweitet Überfälle auf Frauen: Polizei hat Phantombild
Berlin - Er greift unvermittelt und „im Vorbeigehen“ an. Immer Frauen.
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Berlin - Er greift unvermittelt und „im Vorbeigehen“ an. Immer Frauen. Dabei benutzt er abgebrochene Flaschenhälse und ganze Glasflaschen. Neun Frauen hat er bereits damit getroffen. Nun ist die Polizei dabei, ein Phantombild des Täters zu erstellen. Alle neun Taten geschahen zwischen dem 19. und dem 28. Dezember. Immer in Berlin-Friedrichshain, auf Straßen zwischen der Frankfurter Allee und Ostkreuz. Allein am 27. Dezember schlug er fünfmal zu. Die Opfer, die zwischen 24 und 43 Jahre alt sind, erlitten zum Teil erhebliche Schnittwunden. Eine der Frauen wird „bleibende Schäden“ zurückbehalten, wie es bei der Polizei hieß.
Die Polizei hat die Sonderermittlungsgruppe „Friedrichshain“ gegründet, um dem Serientäter auf die Spur zu kommen. „Doch die Suche gestaltet sich schwierig“, sagt der zuständige Inspektionsleiter Carsten Szymanski. Das Problem: Es gebe keinen „Phänotyp der Opfer“: Das heißt, die Frauen haben keine besonderen Merkmale. Sie seien klein und groß, dunkelhaarig und blond und verschieden gekleidet.
Das erste Mal schlug der Täter am 19. Dezember gegen ein Uhr früh in der Samariterstraße zu. Die letzte angezeigte Tat, die in die Serie passt, geschah am 28. Dezember um 21 Uhr in der Oderstraße. Warum die Serie danach plötzlich abreißt, ist ebenfalls eine Frage, der die Ermittlungsgruppe nachgeht. „Natürlich sind wir froh, dass seitdem keine weitere Frau verletzt wurde“, erklärt Szymanski. Die Erfahrung zeige: Je mehr Taten begangen werden, desto höher lägen die Chancen, den Gesuchten irgendwann zu fassen. Zudem hofft die Polizei über die gesicherten Spuren, unter anderem Fingerabdrücke an den Glasscherben und DNA-Material, weiterzukommen.
Fest steht, dass der Täter wahllos vorging: Er hat die Frauen zu verschiedenen Tageszeiten offenbar grundlos angegriffen. Bei der ersten Tat habe er noch versucht, das Opfer zu berauben. Anfangs ging die Polizei damit noch nicht an die Öffentlichkeit, „weil man dem Täter eine Falle stellen wollte“, sagt ein Ermittler. Bislang erfolglos. Tanja Buntrock
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