Brandenburg: Symbiose von Architektur und Kunstgeschichte
Cottbuser Kunstmuseum in früherem Dieselkraftwerk eröffnet
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Cottbus - Das neue Cottbuser Kunstmuseum ist gestern im ehemaligen Dieselkraftwerk der Stadt wiedereröffnet worden. In der einzigen Landeseinrichtung für Gegenwartskunst sind mehr als 22 300 Werke untergebracht. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) lobte bei der Eröffnungsveranstaltung die gelungene Einheit von historischer Architektur und brandenburgischer Kunstgeschichte. Beide kämen im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus „in ansprechender Symbiose“ zusammen. Die Stadt werde dadurch schöner, lebenswerter und für Besucher interessanter.
Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) bezeichnete das auf der Mühleninsel in der Spree gelegene Museum als idealen Ort für die Auseinandersetzung mit bildender Kunst. „Hier können die Kunstsammlungen wachsen und sich weiter entwickeln“, bemerkte sie.
Seit Donnerstag können die Museumsbesucher zwei Ausstellungen in dem Klinkerbau am Amtsteich ansehen.
Der Umzug war erforderlich geworden, weil der alte Standort der Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus am Altmarkt nicht mehr den Anforderungen entsprach. Das vor 80 Jahren von Werner Issel – einem der bedeutendsten Architekten im Industriebau des 20. Jahrhunderts – errichtete Dieselkraftwerk zur zusätzlichen Stromversorgung des Cottbuser Stadtnetzes wurde in dreieinhalbjähriger Bauzeit saniert und umgebaut. Dafür gaben EU, Bund, Land und Stadt rund acht Millionen Euro aus.
Museumsdirektorin Perdita von Kraft würdigte ebenso wie Platzeck und Wanka die langjährige Arbeit des Vereins der Freunde und Förderer des Kunstmuseums. Deren Mitglieder hätten bereits seit 1999 mit Museumsfesten auf den neuen Standort im Goethe-Park aufmerksam gemacht. Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD) sprach von einem weiteren architektonischen Kleinod der Stadt. Er wünsche sich, dass die Museumspädagogen viele Kinder und Jugendliche erreichen.
Für die Präsentation der Gemälde, Plastiken, Grafiken, Videos, Fotografien und Plakate sowie für Wechselausstellungen stehen im neuen Museum 1250 Quadratmetern bereit. Zum Auftakt wird bis zum 24. August die Schau „Angelandet“ mit 150 hauseigenen Werken gezeigt.
Außerdem sind bis 22. Juni Holzschnitte des Berliner Künstlers Paco Knöller mit dem Titel „Schnitte.Riskante Euphorien“ zu sehen. Knöller hatte bereits die vier Eingangstüren des Foyers mit Kunstwerken gestaltet.
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