Brandenburg: „Tag der Demokraten“ in Halbe Auch Unternehmen um Unterstützung gebeten
Potsdam - Landtagspräsident Gunter Fritsch ruft die Brandenburger zur Teilnahme am „Tag der Demokraten“ in Halbe auf. Damit solle ein deutliches Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit gesetzt werden, heißt es in einem Aufruf des SPD-Politikers für den 18.
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Potsdam - Landtagspräsident Gunter Fritsch ruft die Brandenburger zur Teilnahme am „Tag der Demokraten“ in Halbe auf. Damit solle ein deutliches Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit gesetzt werden, heißt es in einem Aufruf des SPD-Politikers für den 18. November. Am Vortag des Volkstrauertages wollen sich in Halbe erneut Neonazis zum so genannten Heldengedenken am Waldfriedhof in Halbe versammelt. Im vergangenen Jahr haben rund 2000 Menschen den Zug der Rechtsextremisten zum Friedhof verhindert.
Der Waldfriedhof von Halbe ist die größte Kriegsgräberstätte Deutschlands. Mehr als 23 000 Kriegstote haben dort ihre letzte Ruhe gefunden. Sie waren Opfer einer letzten Kriegsschlachten im April 1945. Dabei kamen insgesamt rund 60 000 Menschen ums Leben. In den vergangenen Jahren haben sich immer am Vortag des Volkstrauertages Hunderte Neonazis in dem Ort südöstlich von Berlin versammelt.
Mit dem Aufruf will Fritsch erreichen, dass die Demokraten am 18. November erneut klar in der Überzahl sind. Er stellt den Aufruf Ende Oktober auch im Parlament zur Abstimmung. Erstunterzeichner sind neben Fritsch Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), sein Stellvertreter und Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) sowie der Vorsitzende des Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, Heinz-Joachim Lohmann. In dem Aufruf heißt es, Brandenburg sei ein weltoffenes, tolerantes, fremdenfreundliches Bundesland. Brandenburg habe nichts gemein mit jenen, die den guten Namen des Landes „in braunen Schmutz treten wollen“. Das Land „weiß sich zu verteidigen gegen Anfeinder, die tragische Ereignisse in der Geschichte für zweifelhafte Zwecke missbrauchten. Zeigen wir allen, dass wir die große Mehrheit sind.“
Der Landtagspräsident bittet auch Unternehmen in Brandenburg um Unterstützung für den „Tag der Demokraten“ in Halbe. Fritsch wirbt sowohl um eine Teilnahme an der Veranstaltung als auch um finanzielle Unterstützung. Er weist darauf hin, dass Rechtsextremismus ein ernst zu nehmendes Problem der Gesellschaft sei. Das habe auch direkte Auswirkungen auf die Wirtschaftsstruktur. Wesentliche Faktoren für einen akzeptierten Wirtschaftsstandort Brandenburg seien ein weltoffenes Klima und Toleranz. ddp
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