zum Hauptinhalt

Brandenburg: Tempodrom: Verwaltungsbeamte im Visier

Berlin - Die Staatsanwaltschaft hat den Berliner Ex-Senator und SPD-Chef Peter Strieder in einem weiteren Ermittlungsverfahren zur Tempodrom-Affäre entlastet. Nachdem zuvor bereits das erste Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Untreue eingestellt worden war, haben die Ermittler nach Informationen dieser Zeitung Strieder nun auch von der Liste der Beschuldigten gestrichen, denen sie vorwerfen, das 2001 eröffnete Tempodrom von Anfang an unter privatem Deckmantel mit öffentlichem Geld gebaut zu haben.

Stand:

Berlin - Die Staatsanwaltschaft hat den Berliner Ex-Senator und SPD-Chef Peter Strieder in einem weiteren Ermittlungsverfahren zur Tempodrom-Affäre entlastet. Nachdem zuvor bereits das erste Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Untreue eingestellt worden war, haben die Ermittler nach Informationen dieser Zeitung Strieder nun auch von der Liste der Beschuldigten gestrichen, denen sie vorwerfen, das 2001 eröffnete Tempodrom von Anfang an unter privatem Deckmantel mit öffentlichem Geld gebaut zu haben. Damit ist nur noch ein Ermittlungsverfahren gegen Strieder offen. Darin geht es um einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Tempodrom-Bau und Unterstützungen eines Tempodrom-Förderers für die SPD – ein Vorwurf, den alle Beschuldigten zurückgewiesen haben. Gleichzeitig werden die Tempodrom- Ermittlungen in eine andere Richtung ausgeweitet: So sind jetzt Beamte der Finanz- und der Wirtschaftsverwaltung der früheren Senatoren Kurth und Branoner auf die Liste der Ermittler gelangt. Sie waren daran beteiligt, die Vergabe eines 12,7-Millionen-Euro-Kredits der Landesbank Berlin an die Tempodrom-Gründer vorzubereiten, der im Jahr 2000 unter der Großen Koalition von CDU und SPD zu 80 Prozent vom Land Berlin verbürgt worden war. Die Staatsanwaltschaft hält den Beamten vor, in ihren Vorlagen wesentliche Informationen zum Tempodrom nicht aufgeführt zu haben. Dieser Kredit ist die Ursache dafür, dass das insgesamt knapp 33 Millionen Euro teure Tempodrom später zahlungsunfähig wurde und zum Politikum avancierte – was die Tempodrom-Affäre auslöste, in deren Zuge Peter Strieder vor eineinhalb Jahren zurücktrat. Lars von Törne

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })