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Blockiert. Die Erpressersoftware „Wanna Cry“ machte auch der S-Bahn zu schaffen. Ticketautomaten fielen aus.

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Brandenburg: Ticketsystem der S-Bahn blockiert

Erpressersoftware legte Fahrscheinautomaten und Kiosk-Computer lahm

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Potsdam - Der Fahrkartenautomat am Anhalter Bahnhof fährt hoch und wieder runter, hoch und wieder runter. Tickets kann man hier keine kaufen. An den übrigen Terminals bilden sich Schlangen, oben am Kiosk kann man den S-Bahnkunden auch nicht helfen. Wie sich herausstellt, war auch die Berliner S-Bahn von dem globalen Hackerangriff am vergangenen Freitag betroffen. Reihenweise fielen Fahrkartenautomaten aus, die Terminals der Kioske streikten. „Auch bei der S-Bahn Berlin traten vereinzelt Störungen an den Fahrscheinautomaten auf“, sagte der S-Bahnsprecher Burkhard Ahlert auf Anfrage.

Es stehe allerdings „mindestens ein funktionsfähiger Automat“ an allen Haltestellen zur Verfügung und das Problem sei seit Montagabend zum großen Teil behoben. Wer viel im öffentlichen Verkehr unterwegs ist, weiß aber: Ein Fahrkartenautomat pro Ringbahnhaltestelle reicht nicht. Als Alternativen verweist die S-Bahn auf „die Vorverkaufsmöglichkeiten auf benachbarten Bahnhöfen beziehungsweise das Handyticket“.

Für die betroffenen Kioskbesitzer ist das kein Trost. Am Anhalter Bahnhof ging seit Samstag gar nichts – der Computer zeigt nur eine Hackerwarnung an. „Und uns geht viel Umsatz verloren“, sagte ein Mitarbeiter. Wann genau sie wieder Tickets verkaufen können, kann der Mann nicht sagen. Die Bahn will den Schaden bis Freitag behoben haben. „Es wird mit Hochdruck an der Störungsbeseitigung gearbeitet, welche jedoch nur vor Ort erfolgen kann und daher etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt“, heißt es in einer Stellungnahme.

In mindestens 150 Ländern hat die Erpressungssoftware „Wanna Cry“ am Freitag und das Wochenende über Computer und Software lahmgelegt. Experten sehen nun Hinweise, die auf Nordkorea als Urheber des Angriffs hindeuten. In Deutschland traf es besonders die Kunden der Deutschen Bahn, deren Service- und Überwachungstechnik nur eingeschränkt arbeitete. Melanie Berger

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