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Eine Person in Schutzkleidung stülpt sich eine Mütze über, während sie zwischen Stallungen auf einem Betrieb in Mehrow steht.

© dpa/Annette Riedl

Update

Ausbruch der Maul- und Klauenseuche: Verbot von Tiertransporten verlängert

Nachdem sich Wasserbüffel in Brandenburg mit der Maul- und Klauenseuche angesteckt haben, läuft die Auswertung der Proben. Auf einem Hof im Landkreis Oder-Spree mussten weitere Tiere getötet werden.

Stand:

Das Verbot für Tiertransporte in Brandenburg ist aufgrund der ungewissen Lage nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche um 48 Stunden verlängert worden. „Zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der MKS ist es erforderlich, das Verbringen von empfänglichen Tieren und von diesen stammenden Produkten zeitweise zu verbieten“, teilte Brandenburgs Landwirtschaftsministerium am Montagnachmittag mit.

„Die entsprechende Eilverordnung vom Freitag, die heute Nacht um 0 Uhr ausläuft, wird um 48 Stunden - bis 15. Januar - verlängert.“ Diese Zeit sei erforderlich, damit alle erforderlichen Untersuchungsergebnisse vorlägen, um die Seuchenlage bewerten zu können. „Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind keine neuen Fälle zu verzeichnen“, hieß es weiter.

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) bezeichnete diesen Schritt als richtige Maßnahme. „Je entschlossener wir jetzt am Anfang dieser Seuche vorgehen, umso schneller können wir hoffentlich wieder zur Normalität zurückkehren“, sagte der Minister in Stuttgart. Die epidemiologische Lage sei weiter höchst unklar, betonte Özdemir. „Wir haben noch keine Gewissheit, ob es sich bei dem Betrieb in Brandenburg der Wasserbüffel hatte, um einen einzelnen Betrieb handelt, oder ob es auch andere Betriebe gibt, die davon betroffen sind.“

Tötung vonm Tieren, um Ausbreitung der Seuche einzudämmen

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei den Büffeln müssen wegen Schutzmaßnahmen weitere Tiere getötet werden. Am Montag sollten auf einem Betrieb in Schöneiche (Landkreis Oder-Spree) 55 Ziegen und Schafe sowie drei Rinder vorsorglich gekeult werden, wie eine Sprecherin des Landkreises sagte. 

Hanka Mittelstädt, Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg.

© Andreas Klaer

Hintergrund sei, dass der Hof Heu vom betroffenen Büffel-Betrieb in Hönow bezogen hatte. Dort – ganz in der Nähe von Berlin – war das MKS-Virus in Proben von Wasserbüffeln nachgewiesen worden. Bei dem Hof handele es sich um einen Kontaktbestand, sagte Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) im RBB-Inforadio.

„Dementsprechend musste dort auch die Tötungsanordnung kommen, weil eben die Ausbreitung deutlich eingedämmt werden muss. Wir wissen nicht, ob das Heu tatsächlich auch das MKS-Virus in sich hatte.“ Es seien normale seuchenschutzrechtliche Maßnahmen.

Bislang seien keine weiteren bestätigten Fälle bekannt. „Stand heute Morgen ist, dass die gegenwärtig ausgewerteten Proben keinen weiteren positiven Befund hatten“, sagte Mittelstädt weiter.

Ministerin hofft auf Entscheidung im Laufe des Tages

Momentan liefen die Auswertungen der Proben noch. Zur Eindämmung der Tierseuche hatte die Ministerin von Samstag bis Montagnacht – genau für 72 Stunden – ein Verbot angeordnet, Klauentiere zu transportieren. 

Erst wenn die gesamte Datenlage vorliege, sollten die weiteren Maßnahmen besprochen werden, so die SPD-Politikerin. „Ich hoffe, dass wir im Laufe des Tages eine Entscheidung treffen.“

Auch in Schöneiche, wo Ziegen und andere Tiere vorsorglich getötet werden, sollen Proben untersucht werden. Ein Krisenstab mit Tierärzten sei im Einsatz, sagte die Sprecherin des Oder-Spree-Kreises. Krankheitsanzeichen zeigten die Tiere nach bisherigen Erkenntnissen nicht. Zuvor waren bereits rund 170 Schweine im Landkreis Barnim getötet worden, weil dieser Tierbestand in der Nähe des Ausbruchsorts liegt .(dpa)

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