Brandenburg: Tod an Charité: Weitere Taten gestanden
Klinikschwester in Haft gibt zwei Fälle mehr zu
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Berlin - Die Krankenschwester Irene B., die Anfang Oktober verhaftet wurde, weil sie zwei Patienten an der Berliner Charité getötet haben soll, hat nun zwei weitere Taten gestanden. Dies teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit.
Die 54-Jährige sitzt seit dem 4. Oktober in Untersuchungshaft. In weiteren Vernehmungen gab sie kürzlich zu, am 19. September einer 48-jährigen Frau und am 26. September einem 52-jährigen Mann jeweils eine Überdosis eines Medikaments mit blutdrucksenkender Wirkung gespritzt zu haben, sagte Justizsprecher Michael Grunwald. Das Geständnis deckt sich mit dem vorläufigen Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchung der Leichen. Demnach sind bei beiden Patienten erhöhte Werte des infrage kommenden Medikaments festgestellt worden. Zu den jeweiligen Motiven hat Irene B. – wie auch schon bei den anderen beiden Taten – bislang keine Angaben gemacht. Der Anwalt der Klinikschwester, Mirko Röder, sagte dieser Zeitung: „Meine Mandantin hat die beiden weiteren Taten von sich aus gestanden. Sie will zur Aufklärung der Fälle beitragen.“ Zudem wolle sie den Angehörigen der Getöteten „die stetige Ungewissheit ersparen“, sagte Röder. Er betonte, dass dies die abschließenden Geständnisse seien. „Weitere Fälle gibt es nicht“, sagte Röder. Wie berichtet, gestand die ehemalige Charité-Schwester nach ihrer Verhaftung, Mitte August und Anfang Oktober zwei schwerkranke Patienten durch eine Überdosis an Medikamenten getötet zu haben. In den ersten Vernehmungen nach ihrer Verhaftung bestritt Irene B., weitere Patienten umgebracht zu haben.
Für besorgte Angehörige hat die Charité wieder ihr Info-Telefon geschaltet: Unter der Telefonnummer 450 550 500 kann man dort werktags zwischen 8 und 18 Uhr Informationen bekommen. tabu
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