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HINTERGRUND: Todesschüsse von Polizisten in Berlin und Brandenburg

In Berlin und Brandenburg sind immer wieder Menschen bei Verkehrskontrollen, Überprüfungen oder Streifengängen von Polizeibeamten erschossen worden. Meist geben die Beamten Notwehrsituationen oder Handgemenge als Grund für die gezielt oder versehentlich abgegebenen Schüsse an.

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In Berlin und Brandenburg sind immer wieder Menschen bei Verkehrskontrollen, Überprüfungen oder Streifengängen von Polizeibeamten erschossen worden. Meist geben die Beamten Notwehrsituationen oder Handgemenge als Grund für die gezielt oder versehentlich abgegebenen Schüsse an. In der Regel werden die Todesschützen wegen fahrlässiger Tötung zu Bewährungsstrafen unter einem Jahr verurteilt. Nach dem Beamtengesetz müssen Polizisten ihren Dienst quittieren, die wegen einer vorsätzlichen Tat zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt worden sind. Zu den spektakulärsten Fällen der vergangenen 40 Jahre zählen die tödlichen Schüsse auf den Studenten Benno Ohnesorg (26) am 2. Juni 1967 in Berlin während einer Demonstration gegen den Besuch des Schahs von Persien. Nachfolgend sind einige andere Fälle dokumentiert:

Januar 1971

Ein 38-jähriger Polizist erschießt in Berlin einen 27-jährigen Tankwart und verletzt einen Taxifahrer, als er den Tankwart als vermeintlichen Autodieb festnehmen will.

November 1982

Die Kugel aus der Waffe eines Polizeibeamten trifft einen 18-Jährigen in Berlin tödlich in den Rücken, als er nach einem nächtlichen Einbruchsversuch vor dem Beamten fliehen will.

Oktober 1985

In Berlin stirbt ein 33-jähriger Drucker nach einem Herzdurchschuss. Zwei Polizisten hatten ihn nachts auf einem Firmengelände in Rudow gestellt, weil sie in dem angetrunkenen und sehbehinderten Mann einen Einbrecher vermuteten. August 1993

Ein flüchtender 32-jähriger Straftäter, der bei Marienwerder nahe Berlin in den Oder-Havel-Kanal gesprungen war, wird durch die Schüsse zweier Polizisten am Kopf getroffen und ertrinkt.

Februar 1994

Bei einem Einsatz zwischen Wulkow und Trebnitz (Märkisch-Oderland) schießen zwei Polizisten auf ein flüchtendes, als gestohlen gemeldetes Auto mit drei rumänischen Insassen. Dabei wird ein 18-Jähriger getötet.

Juni 1994

Ein Polizist erschießt bei einem Einsatz gegen Serieneinbrecher in Kyritz (Ostprignitz-Ruppin) einen rumänischen Verdächtigen. Dieser hatte mit einem Fahrzeug eine Polizeisperre durchbrochen.

August 1997

Auf einem Industriegelände in Berlin-Hohenschönhausen erschießt ein Beamter einen 35-jährigen Polen, der in einem Transporter auf ihn zufuhr.

Januar 2001

Bei einem Überfall auf einen Berliner Supermarkt wird ein Räuber von einem Polizisten durch einen Schuss tödlich verletzt. dpa

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