Brandenburg: Tote Komapatientin – Ulla Schmidt schaltet sich ein
Cottbus . Im Fall der verstorbenen Komapatientin in Cottbus ruft jetzt auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) auf den Plan.
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Cottbus . Im Fall der verstorbenen Komapatientin in Cottbus ruft jetzt auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) auf den Plan. Die 71-jährige Lucie K. hatte in einem Altenheim nach einem Herzinfarkt im Wachkoma gelegen. Die Heimleitung hatte vergeblich 16 niedergelassene Ärzte gebeten, die medizinische Betreuung der Patientin zu übernehmen. Alle hätten mit der Begründung abgelehnt, sie seien überlastet. Am vergangenen Donnerstag war die Frau gestorben (PNN berichteten).
Brandenburgs Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) warnte inzwischen vor Vorverurteilungen. Die Staatsanwaltschaft Cottbus leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen fahrlässiger Körperverletzung ein. Schmidt forderte eine unverzügliche Aufklärung der Todesumstände. Sie erwarte, dass die mehrfache Abweisung der Rentnerin durch Ärzte restlos aufgeklärt werde. Die Kassenärztlichen Vereinigungen seien verpflichtet, die ärztliche Behandlung von gesetzlich Versicherten sicherzustellen. Auch Ziegler verlangte eine zügige Aufklärung des genauen Sachverhalts, „bevor Schuldzuweisungen erfolgen“. Nach derzeitigen Erkenntnissen sei die Weigerung der Hausärzte nicht ursächlich für den Tod der Frau gewesen.
Der Sprecher der AOK Brandenburg, Jörg Trinogga, betonte ebenfalls, vermutlich wäre die Patientin auch gestorben, wenn das Heim einen Hausarzt gefunden hätte. Doch sei es in jedem Fall eine Schande, dass 16 Ärzte die Behandlung der alten Dame abgelehnt hätten. ddp/PNN
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