Brandenburg: Tropische Tage in Berlin und Brandenburg Deutsche Wetterdienst gibt Hitzewarnung heraus
Berlin/Potsdsam - Es gehört zu den Merkwürdigkeiten dieses Sommers, dass der Deutschen Wetterdienst knapp eine Woche vor dem Herbstbeginn die erste Hitzewarnung des Jahres ausgesprochen hat. Sie gilt für den heutigen Mittwoch, an dem in Berlin und im Land Brandenburg eine gefühlte Temperatur von über 33 Grad erreicht werden soll.
- Matthias Matern
- Katrin Schulze
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Berlin/Potsdsam - Es gehört zu den Merkwürdigkeiten dieses Sommers, dass der Deutschen Wetterdienst knapp eine Woche vor dem Herbstbeginn die erste Hitzewarnung des Jahres ausgesprochen hat. Sie gilt für den heutigen Mittwoch, an dem in Berlin und im Land Brandenburg eine gefühlte Temperatur von über 33 Grad erreicht werden soll. „Eine derartige Warnung sprechen wir aus, wenn es über mehrere Tage sehr warm ist und die gefühlte Temperatur die Schwelle von 32 Grad übersteigt“, sagte Cord-Jürgen Garve, Medizinmeteorologe des Deutschen Wetterdienstes, am Dienstag. Bis Freitag werde es heiß bleiben.
Darf man sich also auf ungetrübtes Badevergnügen freuen? Nicht ganz. Denn mit den hohen Temperaturen geht eine hohe Luftfeuchtigkeit einher. „Die momentan vorhandene Schwüle macht unserem Organismus mehr zu schaffen als beispielsweise trockene Hitze mit leichtem Wind“, sagte Garve und empfahl, sportliche Aktivitäten einzuschränken, viel zu trinken und nur leichte Kost zu sich zu nehmen. Wer es sich erlauben kann, soll laut des Meteorologen einfach „relaxen und den Tag genießen“.
Möglichkeiten dazu bieten die Berliner und Brandenburger Seen und Bäder. Einige Berliner Freibäder haben angesichts des guten Wetterprognose bereits ihre Saison verlängert. So sollen etwa das Sommerbad Olympiastadion, das Seebad Friedrichshagen und die Freibäder Plötzensee und Orankesee mindestens bis 15. September geöffnet bleiben. Freuen dürften sich auch Brandenburgs Campingplatz-Betreiber. „Der Juni war noch sehr gut. Aber im Juli sind die Übernachtungszahlen wegen des schlechten Wetters eingebrochen“, berichtete Katrin Waitek vom Verband der Campingwirtschaft Land Brandenburg gestern.
Für Kranke und ältere Menschen kann schwüle Hitze jedoch eine Belastung sein. Bei Hitzewarnungen werden Krankenhäuser, Altenpflegeheime und andere medizinische Einrichtungen in den jeweils betroffenen Region deshalb vom Deutschen Wetterdienst vorab informiert. Auch das Potsdamer Ernst von Bergmann Klinikum hat eine Meldung erhalten. „In unserem Seniorenheim wird verstärkt darauf geachtet werden, dass die Bewohner ausreichend Wasser trinken“, berichtete Klinikumssprecherin Damaris Hunsmann gestern. „Außerdem werden tagsüber die Fenster geschlossen bleiben und nur morgens und abends gelüftet. Die Außenjalousien bleiben ebenfalls unten.“ In der Notaufnahme des Klinikums müssten jedoch keine Maßnahmen ergriffen werden. „Dort ist man immer auf extreme Wetterlagen vorbereitet“, versicherte die Sprecherin.
Über die Hitze freuen könnten sich hingegen die Schüler in Berlin und Brandenburg, winkt ihnen kaum, dass das Schuljahr begonnen hat doch schon das erste Mal hitzefrei. Eine Entscheidung darüber obliegt allerdings in beiden Ländern den jeweiligen Schulleitern. Werden um 10 Uhr 25 Grad Celsius Außentemperatur im Schatten oder um 11 Uhr an einem für die Raumlufttemperatur innerhalb des Gebäudes repräsentativen Ort 25 Grad Celsius gemessen, soll nicht länger als bis 12 Uhr unterrichtet werden, lautet die Richtlinie des brandenburgischen Bildungsministeriums. In der Berliner Max-von-Laue-Oberschule ist mehr Geduld gefragt. Hier gibt es erst frei, wenn die Temperaturen drei Tage in Folge 25 Grad überschreiten. Und das könnte schwierig werden: Bereits für Freitagnachmittag ist eine Kaltfront mit schweren Gewittern angesagt.Matthias Matern/Katrin Schulze
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