Brandenburg: Tunnelcoup weiter rätselhaft Polizei legt Steglitzer Fall zu den Akten
Berlin - Der Fall war spektakulär, die Bemühungen der Berliner Kriminalpolizei waren gewaltig – aber bislang ohne Erfolg. Nun haben die Beamten ihre Ermittlungen in Sachen „Tunnelcoup Steglitz“ erst einmal zu den Akten gelegt, „aber nicht grundsätzlich eingestellt“, wie ein Polizeisprecher am Samstag bestätigte.
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Berlin - Der Fall war spektakulär, die Bemühungen der Berliner Kriminalpolizei waren gewaltig – aber bislang ohne Erfolg. Nun haben die Beamten ihre Ermittlungen in Sachen „Tunnelcoup Steglitz“ erst einmal zu den Akten gelegt, „aber nicht grundsätzlich eingestellt“, wie ein Polizeisprecher am Samstag bestätigte. „Alle mehr als 800 Hinweise wurden abgearbeitet, allen bisherigen Spuren wurde nachgegangen, jedoch ergebnislos.“ Ein Fachkommissariat behalte den Fall aber weiter im Blick. „Gibt es neue Hinweise, werden die Kollegen sofort wieder aktiv recherchieren.“
Welch ein Coup: Am Wochenende des 13./14. Januar 2013 hatten unbekannte Täter Schmuck und anderes Diebesgut im Gesamtwert von etwa zehn Millionen Euro aus 309 aufgebrochnenen Schließfächern der Volksbankfiliale an der Steglitzer Schloßstraße geraubt. Um an die Fächer heranzukommen, vollbrachten sie einen unterirdischen Kraftakt: Sie gruben einen 45 Meter langen Tunnel von einer nahen Tiefgarage bis zum Schließfachraum und durchbrachen dessen Mauer.
Die Polizei bildete eine Sonderkommission, der Fall wurde in der Fernsehsendung „XY . . . ungelöst“ vorgestellt, Phantombilder zweier möglicher Täter wurden veröffentlicht, die „Soko Tunnel“ verfolgte laut Polizei „akribisch“ jede Spur, von denen einige nach Polen wiesen. Doch es war alles umsonst. Unterdessen geriet die Bank mit geschädigten Kunden in Streit. Anfangs wollte sie nur jene Kunden zu 100 Prozent entschädigen, die eine Versicherung für ihr Fach abgeschlossen hatten. Nach langem Hin und Her sollten aber auch die unversicherten Mieter wenigstens 30 Prozent des Verlustes ersetzt bekommen. Christoph Stollowsky
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