Brandenburg: Umfrage: Firmen fürchten Folgen der Ukraine-Krise
Potsdam - Mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller im Russlandgeschäft tätigen Unternehmen aus Westbrandenburg erwarten direkte Auswirkungen durch die gegenseitigen Sanktionen zwischen Russland und der Europäischen Union im Ukraine-Konflikt. Das zumindest hat eine Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK) unter 220 Firmen ergeben.
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Potsdam - Mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller im Russlandgeschäft tätigen Unternehmen aus Westbrandenburg erwarten direkte Auswirkungen durch die gegenseitigen Sanktionen zwischen Russland und der Europäischen Union im Ukraine-Konflikt. Das zumindest hat eine Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK) unter 220 Firmen ergeben. Demnach rechnen weitere 27 Prozent mit wesentlichen Auswirkungen und nur 18 Prozent mit geringen Folgen für ihr laufendes Geschäft.
Ingesamt haben der Kammer zufolge knapp 500 Firmen aus ganz Brandenburg Geschäftsbeziehungen nach Russland. Deren Jahresumsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 310 Millionen Euro. Die Orafol GmbH aus Oranienburg erwartet eigenen Angaben zufolge durch die Ukraine-Krise in diesem Jahr Umsatzeinbußen in Höhe von zehn Prozent beziehungsweise fünf Millionen Euro.
Unterdessen reagierte der kommissarische Geschäftsführer der Potsdamer Kammer, Manfred Wäsche, am Freitag erleichtert auf erste Signale einer möglichen Entspannung. „Die IHK Potsdam begrüßt die gestrige Ankündigung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Russlands, Arkadij Dworkowitsch, einzelne in der Sanktionsliste aufgeführte Warenpositionen für die Einfuhr aus der EU wieder zuzulassen“, erklärte Wäsche.
Allerdings gehen der Umfrage zufolge immerhin 36 Prozent der Firmen davon aus, dass die Sanktionen länger aufrecht erhalten werden. 64 Prozent glauben, dass sie bald aufgehoben werden. Auf die Frage, ob das Russlandgeschäft bereits vor Verhängung der EU-Sanktionen rückläufig war, antworteten den Anagben zufolge mehr als drei Viertel (76 Prozent) mit „Nein“. Diese Aussage wird nach Ansicht der Kammer durch das Exportergebnis für die ersten fünf Monate des laufenden Jahres gestützt. Demnach haben sich die Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,8 Prozent leicht auf 110 Millionen Euro erhöht.
Knapp drei Viertel (73%) der befragten Unternehmen halten indes Wirtschaftssanktionen für kein geeignetes Mittel in politischen Konflikten. M. Matern
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