Brandenburg: Unfall oder Mord?
Ermittlungen wegen eventuellen Brudermordes von Schmökel
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Ermittlungen wegen eventuellen Brudermordes von Schmökel Neubrandenburg/Potsdam - Gegen den Gewaltverbrecher Frank Schmökel hat die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg Ermittlungen eingeleitet. Anlass sei ein Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ über ein weiteres Mordgeständnis, sagte Oberstaatsanwalt Rainer Moser gestern und bestätigte damit einen Bericht des Privatsenders Antenne Mecklenburg-Vorpommern. Nach seinen Angaben wird untersucht, ob Schmökel vor 22 Jahren in Mecklenburg seinen sechsjährigen Bruder umgebracht hat. Schmökel hatte nach wiederholten Sexualdelikten und Ausbrüchen aus dem Maßregelvollzug psychiatrischer Kliniken im Jahr 2000 einen Rentner ermordet. Er wurde deshalb am 11. Dezember 2002 vom Landgericht Frankfurt (Oder) zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt und ist im Maßregelvollzug Brandenburg/Havel untergebracht. „Focus“ zitiert in seiner aktuellen Ausgabe einen Verleger, der in Kürze die Erinnerungen von Schmökel veröffentlichen will. Der Gewaltverbrecher habe per Tonband einen weiteren Mord vor 20 Jahren zugegeben, so der Verleger. „Bei Herrn Schmökel schließe ich nahezu nichts aus“, sagte der Oberstaatsanwalt. Seine Behörde habe bereits an verschiedenen Stellen nach Anhaltspunkten gesucht. Nach den Worten von Schmökel-Anwalt Karsten Beckmann hat der Verlag ihm bislang nicht die von ihm geforderten Unterlagen zu dem angeblichen Geständnis zugesandt. „Erst wenn mir diese vorliegen, werde ich mit meinem Mandanten sprechen.“ In einem früheren Gespräch mit Schmökel habe dieser ihm den betreffenden Vorfall geschildert. „Danach handelte es sich eindeutig um einen Unfall.“ dpa
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