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Brandenburg: Unsichere Zukunft für Krankenhäuser Änderungen in Berlin, Gransee und Templin

Berlin/Gransee/Templin - Der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPW) will seine beiden Krankenhäuser in Gransee und Templin in Medizinische Versorgungszentren umwandeln. Für sein Krankenhaus Lichtenberg in Berlin sucht der Verband einen „strategischen Partner“ – möglicherweise einen Käufer.

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Berlin/Gransee/Templin - Der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPW) will seine beiden Krankenhäuser in Gransee und Templin in Medizinische Versorgungszentren umwandeln. Für sein Krankenhaus Lichtenberg in Berlin sucht der Verband einen „strategischen Partner“ – möglicherweise einen Käufer. In den Versorgungszentren Gransee und Templin sollen die Patienten vor allem ambulant, statt wie bisher vorwiegend stationär, versorgt werden. „Die Auslastungszahlen haben sich verschlechtert“, sagt der Geschäftsführer des DPW, Oswald Menninger. Derzeit versorgen beide Häuser jährlich 10 000 Patienten. Im laufenden Jahr registrierten die Manager bisher einen Rückgang von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die Leute vermeiden wegen der seit Januar geltenden höheren Zuzahlungen soweit wie möglich einen Krankenhausaufenthalt.“ Außerdem mache sich der Bevölkerungsrückgang bemerkbar und lägen die Patienten kürzer in der Klinik. Stationäre Angebote, wie Chirurgie oder Inneres, sollen dennoch soweit wie möglich erhalten bleiben. In den beiden Häusern mit zusammen 260 Betten sind 300 Mitarbeiter beschäftigt – zu viele, wie Menninger sagt. Betriebsbedingte Kündigungen könne er daher nicht ausschließen. Noch unklar ist, was aus dem 580-Betten-Haus Lichtenberg mit jährlich rund 21 000 Patienten wird. Hier seien Investitionen nötig, aber „wir allein können das nicht leisten“, sagt DPW-Geschäftsführer Menninger. Dafür seien verschiedene Formen der Zusammenarbeit denkbar – auch ein Verkauf sei nicht auszuschließen. Er bestätigte, dass derzeit „Sondierungsgespräche“ mit Interessenten geführt werden. Dem Vernehmen nach sind darunter auch private Klinikketten, die zum Teil seit Jahren versuchen, Kliniken in Berlin zu erwerben. Ende Oktober hat der DPW bereits seine 530-Betten-Klinik im mecklenburgischen Güstrow an einen privaten Klinikbetreiber verkauft. Ingo Bach

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