zum Hauptinhalt
Schleusenstreik: Gerade jetzt im Sommer trifft der Tarifstreit viele Wassertouristen in Brandenburg.

© dpa

Wasserstraßen in Brandenburg: Verdi bestreikt noch mehr Schleusen

Brandenburgs Bootsführer müssen mit tagelangen Staus rechnen. davon sind nicht nur Binnenschiffer betroffen sondern auch Wassertouristen.

Von Matthias Matern

Stand:

Eberswalde/Potsdam - Wassertouristen und Binnenschiffer in Brandenburg müssen sich wegen des Schleusenstreiks auf umfangreichere Einschränkungen einstellen als bislang bekannt. Am Mittwoch haben weitere Schleusenmannschaften im Bereich des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Eberswalde ihre Teilnahme an der für diesen Donnerstag geplanten Aktion bekannt gegeben. Betroffen sind nun auch viele touristisch relevante Schleusen im Norden Brandenburgs und im Süden Mecklenburg-Vorpommerns. An besonders stark frequentierten Schleusen könne es dadurch sogar zu mehrtägigen Staus kommen, hieß es.

Hintergrund ist der Tarifstreit zwischen den Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und der Bundesregierung. Wie berichtet will Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) die Verwaltung umbauen. Der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zufolge sind dadurch bundesweit rund 3000 Arbeitsplätze in Gefahr. Bislang habe sich Ramsauer Gesprächen über eine Absicherung der Beschäftigten verweigert.

Während alle Berliner Schleusen bis Samstag die Durchfahrten sperren wollen, wird an den Schleusen des WSA Eberswalde nur am Donnerstag gestreikt. Bislang hatten lediglich vier Schleusen in Brandenburg ihre Teilnahme erklärt. Am Mittwoch kamen 18 weitere des WSA Eberswalde dazu, darunter die in Himmelpfort, Zehdenick, Wesenberg und Diemitz. „Wir haben mit einer so großen Streikbereitschaft gar nicht gerechnet“, sagte Verdi-Vertrauensmann und Personalratsvorsitzender des WSA Eberswalde, Michael Reckzeh, den PNN. Sollte Ramsauer nicht bis Mitte nächster Woche einlenken, könnten Brandenburgs Schleusen auch länger zumachen, warnte er.

In Brandenburg ist der Wassertourismus eine wichtige Einnahmequelle. Entsprechend wenig Verständnis hat Dieter Hütte, Chef der Tourismus-Marketing Brandenburg, für die Aktion. „Dieser Streik fällt ausgerechnet in die Hauptreisezeit, was fatale Auswirkungen hat. Mit der Aktion der Schleusenwärter wird vielen Urlaubern, die in den nächsten Tagen mit Booten auf Brandenburgs Wasserstraßen unterwegs sind, bewusst der Urlaub kaputt gemacht“, so Hütte. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })