Brandenburg: Verkohlte Tote: Racheakt im Drogenmilieu Brandenburg/Havel: Der Fund- ist nicht der Tatort
Potsdam/Brandenburg/Havel - Der Fall der zwei verkohlten Leichen, die in der Vorwoche in Brandenburg/Havel nach einem Brand an einer Turnhalle gefunden worden waren, scheint so gut wie gelöst. Nachdem am Freitagabend auch ein zweiter Verdächtiger verhaften wurde, geht die Polizei nach PNN-Informationen von einem Racheakt im regionalen und lokalen Drogenmilieu aus.
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Potsdam/Brandenburg/Havel - Der Fall der zwei verkohlten Leichen, die in der Vorwoche in Brandenburg/Havel nach einem Brand an einer Turnhalle gefunden worden waren, scheint so gut wie gelöst. Nachdem am Freitagabend auch ein zweiter Verdächtiger verhaften wurde, geht die Polizei nach PNN-Informationen von einem Racheakt im regionalen und lokalen Drogenmilieu aus.
Wie berichtet war ein aus Brandenburg stammender 25-Jähriger von der Polizei in Sachsen verhaftet worden. Ein 26-jähriger Mann stellte sich am Freitagabend der Polizei in Brandenburg/Havel. Gegen beide Tatverdächtige wurde Haftbefehl wegen Verdachts des Totschlags erlassen. Die Opfer waren am Donnerstag nach Löscharbeiten von der Feuerwehr unter einer kleinen Holztribüne an einer Turnhalle im Ortsteil Görden gefunden worden. Die kleine Holztribüne gilt als Treffpunkt von Jugendlichen und deutschen Spätaussiedlern. Die Halle ist wegen Renovierungsarbeiten derzeit geschlossen.
Nach PNN-Informationen waren beide Opfer gefesselt – Reste der Stricke wurden an den Handgelenken der bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Leichen der beiden männlichen Opfer im Alter von 21 und 25 Jahren gefunden. Außerdem fanden die Ermittler Spuren von so genannten Brandbeschleunigern am Fundort.
Aus Ermittlerkreisen wurde am Sonntag ein Bericht der Berliner Morgenpost bestätigt, wonach die beiden jungen Männer in der Wohnung eines der Opfer in unmittelbarer Nähe des Fundortes umgebracht worden waren. Mit dem Verbrennen der Leichen sollten demnach Spuren beseitigt werden.
Nach Angaben der Potsdamer Staatsanwaltschaft wurde eine DNA-Untersuchung in Auftrag gegeben, um die Identität der Leichen zu klären. Mit einem offiziellen Ergebnis werde im Laufe dieser Woche gerechnet, hieß es weiter.
Unmittelbar nach dem Fund der beiden Leichen hatte die Polizei zwei Spezial-Suchhunde aus Berlin angefordert, die auch nach Tagen und Wochen noch kleinste Spurenreste von Gesuchten über weite Entfernungen verfolgen können – selbst wenn die Gesuchten im Auto unterwegs waren. Die Hunde, so hieß es aus Ermittlerkreisen, hätten auch zu dem in Sachsen verhafteten Tatverdächtigen geführt. Die Hunde hätten die Spur des Mannes bis zu einer Wohnung nach Berlin verfolgt. Die hatte der Verdächtige zwar auf seiner Flucht wieder verlassen – aber so konnte die Spur dem Verdächtigen zugeordnet werden, hieß es. Bei einer solchen Suche werden die Hunde an Kreuzungen, Übergängen, Haltestellen, Rastplätzen und anderen Wegmarken eingesetzt. Die Tiere zeigen dann an, in welche Richtung die Spur verläuft. Dann geht es in der Regel im Auto weiter. Peter Tiede (mit ddp)
Peter Tiede (mit ddp)
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