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Vogelgrippe in Brandenburg breitet sich aus: Rund 1200 tote Kraniche im Linumer Teichgebiet geborgen – Tourismus leidet
Im größten Kranich-Rastgebiet Brandenburgs türmen sich die Kadaver. Experten sind über das Ausmaß überrascht.
Stand:
Bei der Beseitigung toter Kraniche aufgrund der Vogelgrippe hilft nun auch Personal aus dem Landesforstbetrieb. Das teilte das Agrarministerium in Potsdam auf Anfrage mit. Zuvor berichtete der RBB.
Landrat Ralf Reinhardt (SPD) sagte in Linum, 20 Mitarbeiter aus dem Landesforstbetrieb sollten beim Einsammeln der Kadaver unterstützen. Sie hätten Erfahrung im Umgang mit der Maul- und Klauenseuche. Einige der Forst-Mitarbeiter waren am Nachmittag bei Linum bereits im Einsatz. Bislang seien im Rastgebiet an den Linumer Teichen rund 1200 tote Kraniche geborgen worden, sagte der Landrat des Kreises Ostprignitz-Ruppin.
Da sonst tausende Touristen während der Kranich-Rast das Naturschauspiel erleben wollen, verursache die Vogelgrippe auch wirtschaftliche Einbußen für Hofladen und Restaurants, sagte die Biologin und Kranichschützerin Christina Hühn. Sie bietet sonst Führungen an – und schwärmt von den Kranichen, die weltweit als Symbol des Glücks gelten.
Auch in anderen Zugvogel-Gebieten wie dem Nationalpark Unteres Odertal (Uckermark-Kreis) oder am Gülper See im Westhavelland seien Kraniche verendet, wie der Sprecher des Landesumweltamtes sagte. Wie viele Kadaver dort gefunden wurden, konnte die Behörde bislang aber nicht sagen. „Das Phänomen betrifft das ganze Land“, sagte der Sprecher zum Sterben der Kraniche.
Die Ausbreitung der Vogelgrippe unter Kranichen hat nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) ein in Deutschland bislang nicht gekanntes Ausmaß angenommen. Eine Häufung verendeter Tiere so wie in diesem Herbst habe man bislang noch nicht beobachtet, hieß es von den Experten. (dpa)
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