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Brandenburg: Vorschüler sprechen zu schlecht

Berlin - Jedes vierte Berliner Vorschulkind spricht so schlecht Deutsch, dass es eine intensive Förderung braucht. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Sprachtests „Deutsch Plus“, an dem über 25 000 künftige Erstklässler teilnahmen.

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Berlin - Jedes vierte Berliner Vorschulkind spricht so schlecht Deutsch, dass es eine intensive Förderung braucht. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Sprachtests „Deutsch Plus“, an dem über 25 000 künftige Erstklässler teilnahmen. Bildungssenator Klaus Böger (SPD) kündigte gestern an, die Sprachförderung weiter zu stärken.

Dabei wurde deutlich, dass bei der Sprachförderung noch mehr als bisher zu tun ist: Obwohl inzwischen 95 Prozent der Berliner Vorschüler eine Kita besuchen, sind die Deutschkenntnisse nicht viel besser geworden. Allerdings sehen die Ergebnisse der 1140 Kinder, die keine Kita besuchen, noch schlechter aus: Von ihnen spricht nicht nur jedes vierte, sondern sogar jedes zweite schlecht Deutsch.

Bögers Verwaltung hat auch untersucht, wie sich die Ergebnisse der Kinder deutscher und nichtdeutscher Herkunft unterscheiden. Demnach brauchen selbst unter den 18 000 deutschen Kindern über zwölf Prozent eine Sprachförderung. Unter den 7500 Migrantenkindern sind es 56,5 Prozent.

Den schlechtesten Befund gibt es bei den Migrantenkindern, die keine Kita besuchen: Hier haben fast 80 Prozent große Deutschdefizite. Bei den Deutschen dieser Gruppe immerhin noch 27,7 Prozent. Als Konsequenz hat der Senat beschlossen, dass das letzte Kitajahr ab 2007 beitragsfrei sein soll: Er hofft, dass auf diese Weise alle Kinder erreicht werden.

Um die Erzieherinnen bei ihrer Aufgabe zu unterstützen, hat die Jugendverwaltung ein so genanntes Lerntagebuch entwickelt. Über 100 000 Exemplare davon lässt Böger jetzt drucken und an alle Kitas verteilen. Sie sollen dazu dienen, die Fortschritte der Kinder zu dokumentieren.

Als Konsequenz aus Deutsch Plus müssen ab Montag die 566 Kinder, die schlecht abschnitten und keine Kita besuchen, verpflichtende Sprachkurse besuchen. Die umfassen 285 Förderstunden: Bis zu den Sommerferien an jedem Wochentag drei Stunden. Susanne Vieth-Entus

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