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Von Gudrun Janicke: Vorsicht Winter!

Freud und Leid für Brandenburger / Tief „Katharina“ sorgte für Chaos, Hoch „Uwe“ für etwas Entspannung

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Potsdam - Strenger Nachtfrost mit rekordverdächtigen Temperaturen von stellenweise um die minus 20 Grad und dichte Schneedecke: Kurz vor dem zweiten Advent herrscht herrliches Winterwetter in Brandenburg. Für Autofahrer war die Situation am Freitag nicht immer angenehm: glatte Straßen, in manchen Gegenden auch Schneeverwehungen erschwerten das Autofahren. Die Polizei registrierte zahlreiche Unfälle. Ein Mensch starb.

Auf spiegelglatter Fahrbahn kam der 26 Jahre alte Fahrer eines Kleintransporters in der Nacht zu Freitag auf der Autobahn A24 zwischen Meyenburg und Pritzwalk (Prignitz) ins Schleudern. Sein Fahrzeug prallte gegen zwei andere Autos. Der Mann starb noch an der Unfallstelle, wie die Polizei mitteilte. Bereits am Vorabend wurde der 29 Jahre alte Fahrer eines Streufahrzeugs auf der A 24 leicht verletzt. Als ein Lastwagen vor ihm bremste, schlingerte und überschlug er sich mit seinem Auto. Er hatte Glück und wurde nur leicht verletzt. Glimpflich verlief auch der Unfall eines Schulbusses mit 40 Kindern in der Uckermark: Ein Kind wurde lediglich leicht verletzt.

Der Fahrer eines Kleintransporters wollte zwischen Milmersdorf und Götschendorf (Uckermark) einen Holzlaster überholen, stieß aber mit dem entgegenkommenden Bus zusammen.

Auf der Autobahn 10 musste ein Lkw-Fahrer zwischen den Anschlussstellen Leest und Phöben auf der Havelbrücke abbremsen. Er geriet in die Leitplanke. Ein Mülllaster reagierte zu spät und fuhr auf. Personen wurden nicht verletzt. Unverletzt blieb auch der Fahrer eines Lastwagens, der auf der A 12 bei Frankfurt (Oder) erst eine Leitplanke und dann die Schallschutzwand durchbrach.

Es waren noch zuwenige Autofahrer auf die widrigen Bedingungen eingestellt. Der Sprecher der Potsdamer Polizei, Rudi Sonntag, sagte: „Hektik ist ein schlechter Ratgeber für Autofahrer.“ Wichtig sei doppelter Sicherheitsabstand und halbe Geschwindigkeit. Auch sollten Autofahrer sich um ihre Winterausrüstung kümmern: Anfahrthilfe um auch bei Eis vorwärts zu kommen und eine Schaufel zum Freischippen der Räder. Die Polizisten im Bereich Märkisch-Oderland kritisieren, dass viele Kennzeichen unslesbar seien durch Schnee und Eis oder defekte Beleuchtung an den Fahrzeugen.

Die weiße Pracht lockte auch viele ins Freie. Dick eingemummelt erkundeten Touristen Potsdam und genossen ein paar Sonnenstrahlen im Park von Sanssouci. Freizeit-Wintersportler kamen auf ihre Kosten beim Langlauf in Brandenburger Wälder. Etwas verschlafen wurde der Winteranfang im nach eigenen Angaben nördlichsten Skigebiet Deutschlands in den Diehloer Bergen bei Eisenhüttenstadt (Landkreis Oder-Spree). „Wir hatten frühestens zwischen Weihnachten und Neujahr mit soviel Schnee gerechnet“, sagte Hellfried Mieck vom Fürstenberger Sportverein. Einige Wintersportler seien unterwegs. Der Skilift sei aber noch nicht in Betrieb. Vor allem auf Nebenstraßen liegt in Südbrandenburg noch viel Schnee. Der Deutsche Wetterdienst in Potsdam warnte angesichts von Dauerfrost und erwarteten Tiefsttemperaturen von bis zu minus 14 Grad in der Nacht zum Samstag weiter vor Straßenglätte. 

Gudrun Janicke

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