zum Hauptinhalt

Brandenburg: Wachstum vor Ort

Land startet Transfer-Offensive für Wirtschaft

Stand:

Potsdam - Das Land Brandenburg startet zusammen mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft eine Transfer-Offensive. Das Pilotprojekt läuft bis September 2016. Es soll zeigen, wie gut Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vernetzt sind – und was man verbessern kann. Bei Ausgründungen sind die Hochschulen des Landes bereits sehr gut, sagte Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (SPD) am Mittwoch. Doch wenn die Firmen bleiben und wachsen wollen, gebe es noch Schwierigkeiten. „Wir würden sie gerne in Brandenburg größer werden lassen“, so Kunst. Die Frage sei, wie man Wachstum und Entwicklung gestalten könne. Dazu kooperiert man nun mit dem Stifterverband. Ziel sind auch neue Arbeitsplätze.

Als Beispiel für wachsende Projekte nannte Kunst das Fraunhofer-Anwendungszentrum Biopolymere Schwarzheide, in dem das Fraunhofer IAP Potsdam-Golm mit der BASF zusammenarbeitet, um die Kunststoffverarbeitende Industrie Brandenburgs zu unterstützen und bei der Einführung von Biopolymeren und biobasierten Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen zu helfen. Sie gelten als nachhaltiger Ersatz von aus Erdölprodukten hergestellten Kunststoffen. Die Frage sei nun, wie das Projekt weiter wachsen könne, welche Veränderungen der Infrastruktur nötig sind, etwa um Transportwege zu optimieren.

Hochschulen, die Drittmittel für gemeinsame Projekte mit Unternehmen einwerben, können nun mit zusätzlichen Mitteln rechnen. Sie können für Transfertätigkeiten 3,6 Millionen Euro aus dem Landesetat abrufen, das Land übernimmt auch die Kosten für ein sogenanntes Transfer-Audit, bei dem die bisherigen Aktivitäten überprüft und Verbesserungsoptionen aufgezeigt werden. „Die Frage ist, wie einerseits die Probleme der Unternehmen und der Gesellschaft und andererseits die Expertise der Hochschulen als Lösungen zusammengebracht werden können“, sagte Volker Meyer-Guckel vom Stifterverband. Besser vernetzen sei eine Lösung. Doch im Flächenland mit relativ wenigen Einwohnern sei das nicht immer ganz einfach, wie die Präsidentin der Fachhochschule Brandenburg, Burghilde Wieneke-Toutaoui, sagte.

An der Brandenburger FH wird kommenden Montag mit einer Konferenz die Transfer-Offensive gestartet. Die Hochschule hat vor allem in den Bereichen Sicherheit, Licht und Energie sowie Nachhaltigkeit Expertise anzubieten. In einem Transferprojekt, das über drei Jahre lief, wurden mehrere hundert Kleinunternehmer der Region in Fragen der EDV-Sicherheit beraten. Beim Wissens-Transfer geht es nicht nur um Firmen, Produkte, Lizenzen und Patente aus der Forschung, sondern auch um Duale Ausbildung, Kooperationen zwischen Hochschulen und der Öffentlichkeit, etwa bei Konzepten für Stadtentwicklung oder Gesundheitsversorgung. Unternehmen profitierten von den Ideen und dem Know-how aus der Wissenschaft, Hochschulen könnten mit den Kontakten ihre Forschung und Lehre weiterentwickeln, so Kunst. So entstünden für Absolventen auch berufliche Perspektiven in der Region. Jan Kixmüller

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })