Für bessere Bildung: Warnstreik an Brandenburgs Schulen
In Brandenburg bleiben wegen landesweiter Lehrer-Proteste am Donnerstag viele Schulen geschlossen. In der Geschichte des Landes ist das eine Premiere.
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Potsdam - Der Unterricht wird zu 60 Prozent ausfallen, kündigte Günther Fuchs, Chef der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Land, am Dienstag in Potsdam an. De facto läuft es auf einen Warnstreik hinaus, von dem jede zweite Schule betroffen sein wird. Da Beamte nicht streiken dürfen, werden nach Auskunft von Fuchs 11 000 der 17 000 Lehrer nach der dritten Stunde demonstrativ an Personalversammlungen in den Städten Brandenburg, Eberswalde, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Luckenwalde teilnehmen. Auf diesen Großveranstaltungen werde auf die Missstände im „restlos unterfinanzierten“ Bildungssystem hingewiesen, sagte Fuchs.
Brandenburg gibt im Rahmen seines 10-Milliarden-Etats 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für Bildung aus, womit das Land im bundesweiten Vergleich aber dennoch Schlusslicht ist, laut Fuchs „schlechter als Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen.“ Nötig für substanzielle Verbesserungen seien jährlich 200 Millionen Euro mehr. Den Einwand knapper Kassen können die Lehrer jedenfalls nicht mehr nachvollziehen, sagte Fuchs: „Wenn man etwas politisch will, ist Geld auch da.“ Man sehe das beim BER, wo von Brandenburgs Regierung und Landtag „ohne große Debatte eine halbe Milliarde freigegeben wird“.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der Mittwochausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten.
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