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Brandenburg: Was tun mit den Millionen?

Nach Millionenzusage des Bundes: Schlösserstiftung berät Sanierungsplan

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Potsdam - In Schloss Rheinsberg berät heute und morgen die Leitung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg über den Einsatz der 77,5 Millionen Euro, die die Bundesregierung zur Rettung der Potsdamer und Berliner Welterbestätten in den nächsten Jahren zusätzlich zur Verfügung stellt. Finanzielle Hilfen haben ebenso die Länder Brandenburg und Berlin zugesagt. Brandenburg wird im nächsten Jahr zwei Millionen und in den beiden Folgejahren jeweils fünf Millionen Euro bereitstellen. Berlin hat seinen Beitrag noch nicht beziffert.

„Wir gehen nicht unvorbereitet in die Beratungen, denn wir hatten auf die zusätzlichen Zuwendungen gehofft und sie in unsere Überlegungen einbezogen“, erklärte der Ständige Vertreter des Generaldirektors der Stiftung, Heinz Berg, gegenüber PNN. „Dennoch erfordert der Einsatz der Mittel umfangreiche organisatorische Vorarbeiten.“ Im Januar will die Baukommission der Stiftung den konkreten Ablauf der Sanierung und Restaurierung festlegen.

Was die Auswahl der Vorhaben betrifft, werde es keine Überraschungen geben, unterstrich Berg. Sie richten sich an dem so genannten Masterplan aus, in dem die Stiftung die zehn dringlichsten Aufgaben aufgelistet hat. Dafür war für die nächsten zehn Jahre ein Gesamtbedarf von 285 Millionen Euro berechnet worden. Allein für das Neue Palais in Potsdam wurden für die dringendsten Maßnahmen 68 Millionen Euro genannt, für die Gesamtsanierung 140 Millionen.

Dennoch ermöglichen die jetzt zugesagten 77,5 Millionen, die wichtigsten Arbeiten auf den Weg zu bringen. Einen Schwerpunkt bildet dabei das Neue Palais. Das größte Potsdamer Königsschloss und sein Umfeld sollen im Jahr 2012 Schauplatz der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 300. Geburtstag des Bauherren, des Preußenkönigs Friedrich II. sein. Bis dahin sollen die seit Jahren wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes nicht mehr zugänglichen Räume des Unteren Fürstenquartiers restauriert werden und die Jubiläumsausstellung aufnehmen. Einschließlich der begrenzenden Kolonnaden soll die Fläche vor dem Schloss als Festplatz zurückgewonnen werden. Vorgesehen ist auch die Wiederherstellung des friderizianischen Heckentheaters für Freiluftaufführungen. Neben dem Palais stehen die Schlösser Berlin-Charlottenhof und Babelsberg ganz oben auf der Vorhabenliste. Verbessert werden soll die Betreuung der Touristen. Dazu ist die Einrichtung von zwei modernen Besucherzentren vorgesehen.

In der vorvergangenen Wochen hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages überraschend zusätzlich 400 Millionen Euro für die Kultur in Deutschland bewilligt – darunter die Mittel für die Schlösserstiftung, die je nach Bedarf und Kofinanzierung durch die Länder Berlin und Brandenburg abgerufen werden können. E. H.

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