Wieder Arbeiten auf der „Hamburger Bahn“: Linke startet Petition gegen Pendlerchaos

Es könnte das ganz große Chaos werden: Nach der monatelangen Sperrung der Bahnlinie zwischen Hamburg und Berlin soll von August 2025 bis April 2026 auf derselben, fast 300 Kilometer langen Strecke eine „Generalsanierung“ stattfinden. Wieder werden Fernzüge über Stendal, Salzwedel und Uelzen umgeleitet. Wieder werden Wittenberge, Ludwigslust und Büchen auf der Schiene nicht erreichbar sein. Und im Unterschied zu den bisherigen Bauarbeiten wird es auch keinen Regionalverkehr geben, der während der Generalsanierung auf der „Hamburger Bahn“ verkehrt.

Schon jetzt oft kein Sitzplatz frei

Doch dagegen regt sich Widerstand. Brandenburgs Linke haben am Freitag auf der Plattform change.org eine Petition gestartet. Man will wenigstens einen eingleisigen Zugbetrieb zwischen Neustadt (Dosse) und Berlin erreichen. Denn das Konzept, Pendler mit Bussen nach Wustermark zu fahren, von wo sie mit dem RE4 weiter nach Berlin fahren können, werde nicht funktionieren, ist der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Finanzminister Christian Görke überzeugt. „Die Ausweichstrecke RE4 kann die Kapazitäten gar nicht vollständig aufnehmen“, sagte Görke. „Wer da morgens schon mal drin war, weiß, dass man oftmals jetzt schon keinen Sitzplatz bekommt und die Strecke sowieso schon störanfällig ist.“

Wie Görke betonte, würde sich die Fahrzeit aus dem Nordwesten Brandenburgs nach Berlin durch die Streckensperrung und die Umleitung über Wustermark um rund eine Stunde verlängern. „Alle Pendlerinnen und Pendler wären nach den bestehenden Plänen auf den Schienenersatzverkehr angewiesen, oder müssten das Auto nutzen, um an andere Bahnhöfe zu gelangen“, sagte der Bundestagsabgeordnete. „Die Auswirkungen der Komplettsperrung auf die sowieso schon überlastete Straßeninfrastruktur, beispielsweise auf die B5, wären enorm.“