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Potsdams OB Jakobs: "Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen"

Bei der Wahl am Sonntag konnte er keine absolute Mehrheit erreichen. Nun will Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) vor allem die Nichtwähler mobilisieren.

Herr Jakobs, wie bewerten Sie das Ergebnis?

Das ist eine gute Ausgangsbasis für die Stichwahl. Ich bin damit zufrieden, aber auch nicht überschwänglich. Der Abstand zu Scharfenberg ist aus meiner Sicht groß genug, so das keine Irritationen entstehen können. Andererseits will ich aber deutlich sagen, dass wir uns trotz des Vorsprungs nicht in Sicherheit wiegen können.

Wie beurteilen Sie das Abschneiden der anderen Parteien?

Ich hätte Frau Richstein und Frau von Halem mehr Stimmen zugetraut. Da bin ich ein wenig überrascht über dieses Ergebnis. Die FDP ist sogar ins Bodenlose gestürzt, die CDU weit hinter ihren Erwartungen geblieben. Die haben wohl eine Menge zu diskutieren. Ich hoffe, das machen sie erst nach dem 3. Oktober. Über die Gründe kann man mutmaßen. Vielleicht haben einige durchaus schon im ersten Wahlgang taktisch gewählt und gesagt, wir unterstützen gleich den Jakobs.

Die Kooperationsparteien CDU, Bündnisgrüne und FDP sollen nun Sie in der Stichwahl unterstützen.

Ich gehe davon aus, dass diese Kooperationsvereinbarung gilt. Da sind von allen Seiten Verpflichtungen eingegangen worden und diese gelten noch immer.

Was ist in den nächsten Wochen zu tun?

Wir müssen den Wahlkampf in den kommenden beiden Wochen mit derselben Intensität führen wie bisher. Ich halte es auch für wichtig, jetzt mit den Vertretern der Kooperationen ins Gespräch kommen. Denn wir müssen die Wähler von CDU, FDP und auch der Grünen motivieren, mich zu wählen. Und wir müssen uns mit der Frage auseinandersetzen, warum es eine geringe Wahlbeteiligung gegeben hat, denn es gilt auch die Nichtwähler zu mobilisieren. Denn am Tag der deutschen Einheit sollen wir sagen können, der alte und neue Oberbürgermeister heißt Jann Jakobs.

Das Interview führte Jan Brunzlow

Jann Jakobs (56) ist seit acht Jahren Potsdams Oberbürgermeister. Der Diplomsoziologe stammt aus Ostfriesland, 1993 kam er aus Berlin-Spandau als Jugendamtsleiter ins Rathaus.

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