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ZUGVERKEHR: Wo Reisende aufgehalten werden
Ab dem 11. Dezember gilt für Berlin und das Umland ein neuer Nahverkehrsfahrplan. Einiges verbessert sich für die Reisenden - aber mancherorts gibt es Hindernisse, so auf der Bahnstrecke zwischen Wannsee und Charlottenburg.
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Berlin - Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) plant in absehbarer Zeit keine Tariferhöhungen. Der Regionalverkehr wird deutlich ausgeweitet. Wegen umfangreicher Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen im Streckennetz müssen die Kunden allerdings mit Einschränkungen rechnen. „Zum Fahrplanwechsel am Sonntag (11. Dezember) und auch zum 1. Januar wird es keine Preiserhöhung geben“, sagte VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz am Mittwoch in Berlin. Die im Regionalverkehr gefahrene Leistung erhöhe sich um 2,3 Millionen auf 38,8 Millionen Kilometer. Das sei ein Zuwachs von sechs Prozent.
Ab Sonntag werden die Regional- und Fernbahngleise zwischen den Bahnhöfen Wannsee und Charlottenburg wegen des Austauschs von Schienen und Brücken für ein Jahr gesperrt. Dadurch fallen die Regionalexpresslinien RE1 und RE7 auf diesem Abschnitt aus. Die parallel verkehrende S-Bahn-Linie S7 ist von den Bauarbeiten nicht betroffen und daher die wichtigste alternative Fahrmöglichkeit. Tagsüber fährt sie im Zehn-Minuten-Takt, abends jedoch nur alle 20 Minuten.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB kritisierte den abendlichen 20-Minuten-Takt auf dieser Strecke. „Wir können nicht nachvollziehen, dass der VBB nicht einen Zehn-Minuten-Takt für den ganzen Tag bestellt hat“, sagte der stellvertretende IGEB-Vorsitzende Jens Wieseke auf dapd-Anfrage. „Die Entscheidung des VBB ist destruktiv für die Fahrgäste“, betonte Wieseke.
Wegen Bauarbeiten am Ostkreuz fährt die Linie S3 nur noch im Abschnitt Erkner-Ostkreuz. Zur Weiterfahrt in die Innenstadt müssen die Kunden am Ostkreuz auf die Linien S5, S7 oder S75 umsteigen. Ganzjährig gesperrt wird auch die Strecke zwischen Frankfurt (Oder) und Neuberesinchen. Im Ersatzverkehr fahren Busse mit Anschluss an die Regionalexpresslinien RE1 und RE11. Ab 10. September 2012 wird die Verbindung zwischen Oranienburg und Neustrelitz gesperrt. Sie soll für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde ausgebaut werden. Betroffen von den Bauarbeiten sind die Linien RE5, RB12 und RB54. Ein Ersatzkonzept wird Franz zufolge derzeit erarbeitet.
Nach Abschluss der Bauarbeiten auf der Strecke Königs Wusterhausen-Lübbenau können die Züge dort nun 160 Kilometer pro Stunde fahren. Die Fahrzeit zwischen Cottbus und Berlin-Ostbahnhof verkürzt sich dadurch um 21 auf 69 Minuten. In Cottbus würden zudem die Anschlüsse zu anderen Bahnlinien verbessert, wodurch weitere Reisezeitverkürzungen von durchschnittlich zehn Minuten erreicht würden, sagte Franz. Zwischen Berlin und Spremberg oder Forst seien die Züge sogar eine halbe Stunde schneller.
Mit der Einrichtung eines „Netzes Stadtbahn“ zum Fahrplanwechsel wird der Regionalbahnverkehr rund um Potsdam, im Havelland, in Teltow-Fläming und in Potsdam-Mittelmark neu geordnet. Der geplante Einsatz der neuen „Talent 2“-Züge verzögere sich wegen Lieferschwierigkeiten voraussichtlich aufs Frühjahr, sagte Franz.
Die Ostdeutsche Eisenbahn übernimmt den Angaben zufolge als neuer Betreiber die Strecken Wannsee-Jüterborg und Brandenburg Hauptbahnhof-Rathenow. dapd
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