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In Amt und Würden. Der neue Erzbischof von Berlin, Rainer Maria Woelki, vor der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin nach seiner Amtseinführung im Gespräch mit Passanten. Hunderte Gläubige verfolgten das Pontifikalamt vor der Kathedrale.

© Steffi Loos/dapd

Brandenburg: Woelki ins Amt eingeführt

Der 55-jährige katholische Kardinal erhielt in Berlin das päpstliche Ernennungsschreiben

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Berlin - Der bisherige Kölner Weihbischof Rainer Maria Woelki ist neuer Erzbischof von Berlin. Mit der Übergabe des päpstlichen Ernennungsschreibens wurde er am Samstag in einem Gottesdienst in der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale feierlich in sein Amt eingeführt. Der 55-Jährige folgt Kardinal Georg Sterzinsky, der am 30. Juni im Alter von 75 Jahren gestorben war. Damit wird der Vertraute des Kölner Erzbischofs Kardinal Joachim Meißner am 22. September in Berlin Papst Benedikt XVI. empfangen. Das Bistum umfasst das Land Berlin, einen Großteil Brandenburgs sowie Vorpommern. Hinzu kommt eine Exklave in Sachsen-Anhalt. Im Erzbistum leben rund 393 000 Katholiken.

Woelki sprach in seiner Predigt den Katholiken Mut zu: „Auch wenn wir numerisch in der Minderzahl sind, stehen wir als Christen für eine Botschaft.“ Sie stünden für eine Hoffnung, deren Grund Jesus Christus heiße. Diesen Namen hätten Berliner Christen schon immer und auch in schwierigen Zeiten bezeugt, wofür der im Nationalsozialismus ermordete Priester Bernhard Lichtenberg stehe. „Dafür stehen auch viele Christen, die in der Zeit der ehemaligen DDR für ihren Glauben einstanden und die bereit waren, für ihn beruflich und privat Nachteile in Kauf zu nehmen.“

Unter den Ehrengästen in der St. Hedwigs-Kathedrale befanden sich Abgesandte und Würdenträger anderer Religionsgemeinschaften, darunter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Das Land Berlin wurde von Bürgermeisterin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) vertreten. Die Abwesenheit von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ist laut einem Bericht ebenso auf Verwunderung gestoßen wie sein Verständnis für die angekündigten Proteste gegen den Papstbesuch in Berlin. „Als Regierender Bürgermeister auf diese Weise die Position der Gegendemonstranten einzunehmen, dafür fehlt mir das Verständnis“, sagte der Vorsitzende des Diözesanrats, Wolfgang Klose. Der Papstbesuch sei ein wichtiges Ereignis für die Stadt.

Der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich begrüßte Woelki für das katholische Berlin: „Wir freuen uns, dass nur wenige Monate nach dem traurigen Tod von Kardinal Georg Sterzinsky ein neuer Erzbischof hier eingeführt werden kann. Wir danken, dass Sie sich zum Kommen aus Köln bereitgefunden haben“, sagte Heinrich. „Sie werden in Berlin auf eine kämpferische Gottvergessenheit genauso treffen wie auf einen tiefen Glauben.“ Als Begrüßungsgeschenk erhielt Woelki einen Bischofsring mit den ursprünglichen Bistümern des Erzbistums Berlin: Brandenburg, Havelberg, Kammin und Lebus.

Woelki wurde im Anschluss an seine zeremonielle Ernennung von Amtsbrüdern aus mehreren europäischen Ländern umarmt Für die evangelische Kirche hieß der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, Woelki willkommen. Dröge verwies auf die Gemeinsamkeit der Christen als Zeugen Jesu Christi.

Torsten Hilscher, Marion Schierz

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