Brandenburg: Wohl rechter Anschlag auf die „Falken“
Berlin - In Rudow haben Unbekannte ein Auto angezündet. Es gehört einer Mitarbeiterin der SPD-nahen Jugendorganisation „Falken“.
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Berlin - In Rudow haben Unbekannte ein Auto angezündet. Es gehört einer Mitarbeiterin der SPD-nahen Jugendorganisation „Falken“. Die vermuten Neonazis als Täter. Die Brandstiftung geschah nach Angaben der Polizei bereits in der Nacht zu Sonnabend. In einer Meldung heißt es, dass der im Kornblumenring geparkte Audi im Frontbereich stark beschädigt wurde. Die Ermittlungen habe ein Brandkommissariat übernommen. Das bedeutet: Ein politisches Motiv wird nicht gesehen. Sonntagfrüh teilten die Falken nun mit, dass der Wagen einer Gruppenleiterin gehört. „Wir gehen davon aus, dass auch dieser Brandanschlag von Neonazis verübt wurde“, sagte Tim Haverland, der Vorsitzende der Neuköllner Falken: „Wir sind immer noch im Fadenkreuz von Rechtsextremisten.“ Auf die israelfreundlichen Falken hat es mehrere Brandanschläge gegeben. 2011 war am Anton-Schmaus-Haus in Britz innerhalb von fünf Monaten zwei Mal Feuer gelegt worden. 2012 wurde dann an eine Wand „Ihr interessiert uns brennend“ geschmiert. Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte daraufhin einen durchgehenden Objektschutz durch die Polizei für das Haus angeordnet. „Es liegt nahe, dass es sich hier um Einschüchterungsversuche aus dem rechtsextremen Spektrum handelt“, hatte Henkel damals gesagt. Zudem bezahlte der Senat einen Sicherheitszaun.
Neonazigruppen wie die „Freien Kräfte Neukölln“ haben die Adresse des Anton-Schmaus-Hauses in Britz mehrfach veröffentlicht, zuletzt im August unter dem Titel „Neukölln wehrt sich gegen Linksextreme“. Das Polizeipräsidium teilte am Sonntag auf Anfrage mit, dass das Schreiben der Falken zur Kenntnis genommen wurde. Experten gehen davon aus, dass der für politische Delikte zuständige Staatsschutz nun die Ermittlungen übernehmen wird. Jörn Hasselmann
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