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Brandenburg: Wohnungen am Roten Rathaus SPD will Rekonstruktion des historischen Zentrums

Berlin - Berlins SPD will die Brachen im historischen Zentrum Berlins rund um das Rote Rathaus bebauen und dazu eine Internationale Bauausstellung (IBA) ausrufen. Etwa 4000 Wohnungen könnten dort entstehen, sagte Berlins Parteichef Jan Stöß dieser Zeitung.

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Berlin - Berlins SPD will die Brachen im historischen Zentrum Berlins rund um das Rote Rathaus bebauen und dazu eine Internationale Bauausstellung (IBA) ausrufen. Etwa 4000 Wohnungen könnten dort entstehen, sagte Berlins Parteichef Jan Stöß dieser Zeitung. Zurzeit sei die Innenstadt am Fuße des Fernsehturms „eine Brache ohne Aufenthaltsqualität“. Es gebe keine Pläne, wie das historische Zentrum entwickelt werden könnte. Deshalb entstehe „mittelmäßige Investorenarchitektur“ nach dem Zufallsprinzip der gerade frei werdenden Grundstücke. Dem will die SPD nun einen Riegel vorschieben: Durch die Wiederherstellung von Straßen und Plätzen aus der Vorkriegszeit und dem Bau neuer Wohnhäuser mit „anspruchsvoller Architektur, die Berlin zu oft vorenthalten wurde“.

Die CDU fasste schon vor einem Jahr einen Beschluss zur Gestaltung des früheren Aufmarschplatzes der DDR zwischen Fernsehturm und geplantem Schlossneubau. Die SPD-Fraktion hat Stöß hinter sich. Deshalb dürfte eine Mehrheit in der Koalition für die grundlegend neue Ausrichtung der Berliner Städtebaupolitik sein, die die SPD fordert. Bisher sei die Stadtmitte von „Straßenschneisen, Herrschaftsbauten und Investitionsobjekten“ geprägt, so Stöß. Um Urbanität wiederherzustellen, sollten Wohnhäuser die neuen Quartiere prägen.

Damit will der SPD-Chef die Wiedergewinnung der Altstadt auf dem historischen Grundriss mit dem zweiten politischen Großthema der Berliner Sozialdemokratie verknüpfen: der Bekämpfung der Wohnungsnot. „Sozialwohnungen wird man hier sicher nicht bauen können“, räumte Stöß zwar ein. Wohl aber sollten vorrangig Baugenossenschaften und landeseigene Wohnungsunternehmen zum Zuge kommen, um bezahlbare Mietpreise und Vielfalt zu gewährleisten. Dabei gelte es, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. Künftig dürfte nicht mehr einzelnen Investoren die Errichtung ganzer Blöcke gestattet werden. Dies hatte zu häufig monotone Straßen ohne übergreifende Architektur zur Folge. Die von Stöß erhoffte Qualität soll durch die Attraktivität entstehen, die eine IBA im historischen Zentrum auf internationale Baumeister hätte. „Neobourgeoise Investorenromantik oder die mittelalterliche Stadt als Disneyland“ müsse man verhindern. Ralf Schönball

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