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Brandenburg: „Zeichen der Bundespolitik machen Angst“ IHK Potsdam wiederholt Kritik am „Bombodrom“

Potsdam – Die Industrie und Handelskammer (IHK) Potsdam hat sich zum wiederholten Mal gegen die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide als Luft-Boden-Schießplatz ausgesprochen. „Die Lage spitzt sich zu.

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Potsdam – Die Industrie und Handelskammer (IHK) Potsdam hat sich zum wiederholten Mal gegen die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide als Luft-Boden-Schießplatz ausgesprochen. „Die Lage spitzt sich zu. Die Zeichen der Bundespolitik verbreiten Angst“, erklärte gestern IHK-Vizepräsident Bert Krsynowski gegenüber den PNN. Trotz des starken Gegenwindes aus Politik, Wirtschaft und Bevölkerung halte Verteidigungsminister Struck vehement an dem „Bombodrom“-Plan fest. Hintergrund dafür könnten internationale Interessen sein. Er vermute, dass das Bombodrom Abwurfplatz für die NATO werden soll, sagte Krsynowski. Mit einem Luft-Boden-Schießplatz mit jährlich 1700 Einsätzen werde die Tourismusbranche der Region aufs Spiel gesetzt. Davon betroffen seien 216 Hotelbetriebe, 40 Campingplätze, zahlreiche Freizeit- und Kulturträger sowie Arbeitsplätze in nachgeordneten Gewerben wie Nahrungsmittel- und Dienstleistungsbranche. Gegen einen Bundeswehrstandort in Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) oder ein Ausbildungsbataillon sei hingegen aus IHK-Sicht nichts einzuwenden. Trotz der positiven Außenwirkung der Aktivitäten gegen das Bombodrom, den zahlreich gewonnen Gerichtsprozessen gegen das Verteidigungsministerium und den immer mehr werdenden Gegnern, müsse der Druck auf die Politik in Berlin verstärkt und über die Schwächung der Region durch einen Bombenabwurfplatz aufgeklärt werden. Als einen Erfolg wertete Krsynowski den am Donnerstag von 58 Bundestagsabgeordneten der SPD, Grünen und PDS im Parlament eingereichten Gruppenantrag gegen das Bombodrom und für eine zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner-Heide. Damit soll das Thema wieder auf die zuständige Bundesebene gebracht werden. Um das etwa 12 000 Hektar große Militärgelände wird seit 13 Jahren gestritten. Die Luftwaffe will das Areal als Bombenabwurfs- und Truppenübungsplatz nutzen. Marion Hartig

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