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Brandenburg: Zeuge will Kokain gekauft haben

Mutmaßlicher Kopf der „XY-Bande“ belastet

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Mutmaßlicher Kopf der „XY-Bande“ belastet Neuruppin - Ein 36 Jahre alter Mann will mehrfach vom mutmaßlichen Kopf der so genannten XY-Bande, Olaf Kamrath, 1,5 Kilogramm schwere Pakete Kokain entgegengenommen haben. Das sagte der bereits zwei Mal wegen Rauschgift-Delikten im Zusammenhang mit der Bande verurteilte Zeuge am Dienstag vor dem Landgericht Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin). Er soll auch mit Kamrath „gefeiert, gesoffen und Koks gesnifft“ haben, wie ein Gerichtssprecher gestern berichtete. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt. Der 36-Jährige hatte in einem früheren Prozess vor dem Landgericht Neuruppin bereits Angaben zu den jetzigen Angeklagten gemacht. Der Berliner, der in Neuruppin Betreiber einer Bowlingbahn war, hat nach eigenen Angaben Kamrath etwa 1997 kennen gelernt. Nach der Wiedereröffnung der Bahn, nachdem dort die Decke eingestürzt war, soll er bei einer Feier Kamrath gefragt haben, ob er ihm Kokain besorgen könne. Die Staatsanwalschaft geht nach Angaben des Gerichtssprechers davon aus, dass elf Übergaben mit Paketen von je 1,5 Kilogramm stattfanden. Das Kokain habe damals eine Marktwert von 61 000 Mark (etwa 31 200 Euro) pro Kilogramm gehabt. Die Übergaben seien in einer Spielothek, an Autobahnraststätten und in Berliner Kneipen erfolgt. An den Übergaben seien Kamrath und weitere Angeklagte beteiligt gewesen. Am Montag hatten Kamraths Anwälte vor dem Landgericht klar gemacht, dass dieser wegen seiner starken Kokain-Abhängigkeit nur vermindert schuldfähig sei. Kamrath hat nach eigenen Angaben ab 1999 Kokain genommen, in Spitzenzeiten bis zu zehn Gramm täglich. „Die Line wurde stärker, dicker und länger“, so Kamrath in einer Erklärung die einer seiner Anwälte verlas. Er habe „so lange gezogen, bis nichts mehr in die Nase passte“. In dem Verfahren müssen sich neun Männer wegen Gründung und Unterstützung einer kriminellen Vereinigung, Drogenhandels, Betreibens eines Bordells sowie der Organisation illegalen Glücksspiels verantworten. Ihren Namen erhielt die Bande, weil ihre Mitglieder auf den Nummernschildern ihrer teuren Autos hinter dem Ortskennzeichen die Buchstaben XY führten. Am Montag und am Dienstag soll ein Zeuge vernommen werden, der zu den Abnehmern der XY-Bande gezählt haben soll. dpa

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