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Brandenburg: Ziegler für Rauchverbot an Schulen Jährlich 3500 Tote durch Tabakkonsum im Land

Potsdam - Brandenburgs Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) plädiert für ein verschärftes Rauchverbot an Schulen. Sie begrüße alle Aktivitäten, die zu mehr rauchfreien Schulen führten, sagte die Ministerin gestern in Potsdam.

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Potsdam - Brandenburgs Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) plädiert für ein verschärftes Rauchverbot an Schulen. Sie begrüße alle Aktivitäten, die zu mehr rauchfreien Schulen führten, sagte die Ministerin gestern in Potsdam. Zugleich rief sie zum Nichtrauchen auf. Das Herzinfarktrisiko sinke, die Sinnesorgane lebten auf, die Lunge „atmet wieder freier durch“. Ziegler richtete den Appell zum Nikotinverzicht besonders an Jugendliche. In Brandenburg sterben nach Zieglers Angaben jährlich zirka 3500 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Daher sei es eines der wichtigsten Präventions- und Gesundheitsziele, das Rauchen zurückzudrängen. Mit dem Landesprogramm „Brandenburg rauchfrei“ sei das Land auf dem richtigen Weg. Die Kampagne wende sich gezielt an Jugendliche, Elternhäuser und Schulen. An Brandenburgs Schulen gilt derzeit in Bezug aufs Rauchen ein „Verbot mit Erlaubnisvorbehalt“. In der diesbezüglichen Verwaltungsvorschrift heißt es: „Auf dem gesamten Schulgelände sowie bei schulischen Veranstaltungen außerhalb des Schulgeländes ist darauf zu achten, dass nicht geraucht, kein Alkohol getrunken und keine Suchtmittel genommen werden“. Ziegler unterstützte das von Nordrhein-Westfalen geplante Rauchverbot an Schulen. In anderen Bundesländern stieß dies auf ein geteiltes Echo. Einige Länder wollen das Thema der Eigenverantwortung der Schule überlassen, wie eine ddp-Umfrage gestern ergab. In anderen Ländern ist ein Rauchverbot dagegen in Planung oder schon beschlossen. Das nordrhein-westfälische Bildungsministeriums hatte am Mittwoch angekündigt, ab 1. August 2005 an allen 6700 Schulen des Landes ein generelles Rauch- und Alkoholverbot einführen zu wollen, an das sich auch Lehrer halten sollen. Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Baden-Württemberg und das Saarland planen ein solches Verbot nicht. Berlin, Hessen und Bayern setzen dagegen auf Verbote von oben. In der Hauptstadt hatte das Abgeordnetenhaus in einem fraktionsübergreifenden Antrag im Juni 2004 ein generelles Rauchverbot an Schulen gefordert. Bildungssenator Klaus Böger (SPD) unterrichtete daraufhin alle Schuldirektoren in einem Rundschreiben über das Verbot ohne Ausnahmen wie Raucherecken oder -zimmer. In Hessen gilt mit dem neuen Schulgesetz ab Januar ein Rauchverbot an Schulen, das sich auch auf Lehrer bezieht. Verstöße werden aber erst ab August 2005 geahndet. In Niedersachsen sollen die Schulen ab Mitte Februar rauchfrei sein. Auf Verschärfung der Regeln setzt auch Schleswig-Holstein. Dort berät derzeit der Landtag über einen Gesetzentwurf zur rauchfreien Schule. ddp

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