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Gesundheitsreport der DAK: Zu depressiv zum Arbeiten
Brandenburg ist bei Krankschreibungen weiterhin bundesweit Spitze. Psychischen Erkrankungen sind dabei immer häufiger der Grund. Dass deren Zahl tatsächlich zunimmt, bezweifeln Experten: Burnout etwa sei oft Fehldiagnose.
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Potsdam - Die Anzahl der Fehltage wegen psychischer Leiden sind im Land Brandenburg in den vergangenen Jahren dramatisch gestiegen. Gingen im Jahr 2000 noch 88 Tage je 100 gesetzlich Versicherte auf das Konto psychischer Erkrankungen, waren es im vergangen Jahr 220 Tage – ein Anstieg von 151 Prozent. Damit liegt Brandenburg deutlich über dem Bundesschnitt von 204 Fehltagen durch psychische Leiden und im Vergleich der Bundesländer auf dem achten Platz. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) für das Land Brandenburg hervor, der am Donnerstag in Potsdam voregstellt wurde.
Dass psychische Erkrankungen in Brandenburg und bundesweit tatsächlich deutlich zugenommen haben, bezweifeln die DAK-Gesundheitsexperten. Vielmehr würden heute viele Arbeitnehmer wegen eines solchen Leidens krankgeschrieben, während sie früher stattdessen aufgrund von chronischen Rückenschmerzen oder Magenschmerzen als arbeitsunfähig erklärt worden wären, heißt es im Report. Diese Schlussfolgerung leitet die Krankenkasse unter anderem von der Tatsache ab, dass die Anzahl der Fehltage insgesamt seit 2000 vergleichsweise nur leicht um elf Prozent gestiegen ist. Ferner sei der Anteil von Fehltagen anderer Krankheiten wie die des Herz-Kreislaufsystems oder des Verdauungssystems im selben Zeitraum um 26 Prozent beziehungsweise um fünf Prozent zurückgegangenen.
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