Brandenburg: Zu Hause dem Grauen ausgesetzt Hohe Haftstrafen in zwei Missbrauchsprozessen

Berlin - Mit hohen Haftstrafen endeten im Moabiter Kriminalgericht zwei Prozesse um ungeheuerliche Übergriffe auf Kinder und Jugendliche. Die 39-jährige Rosemarie K. muss wegen schwerer Vergewaltigung und Missbrauchs ihres achtjährigen Sohnes für neun Jahre hinter Gitter. Gegen ihren Ex-Freund Andrew McG. ergingen am Dienstag neun Jahre und drei Monate Haft. Sie hatten das Kind mit Tabletten gefügig gemacht und in perverse Sexualpraktiken einbezogen.

Rosemarie K. stahl als Pflegehelferin in einer Klinik Schmerz- und Betäubungsmittel, die sie später ihrem Jungen einflößte. Sie kam damit den „sexuellen Sondervorstellungen“ ihres Geliebten, einem Kraftfahrer, nach. Die Mutter war bereit, für den Mann ihr eigenes Kind zu opfern. Tränen des Jungen rührten sie nicht. Rosemarie K. verging sich in ihrer Wohnung in Spandau vor einer Webcam selbst an dem Kind – die Bilder übertrug sie in die Fahrerkabine des Mannes. Auch eine Freundin des Jungen und eine Nichte hatte das Paar missbraucht. Im Prozess hatte die Mutter gestanden: Im Gefängnis sei ihr erst bewusst geworden, „was für schlimme Taten ich begangen habe“.

Ebenfalls für neun Jahre muss Metheb A. in Haft. Er hatte einen 14-Jährigen über Stunden gequält und vor Gericht gestanden. Der 32-jährige Koch hatte sich im Juni 2009 in die Wohnung seiner Bekannten geschlichen, um dort zu übernachten. Als er über den Jungen stolperte, habe er möglicherweise seinen Frust abreagieren wollen. Er würgte den 14-Jährigen, vergewaltigte ihn mehrfach, stach ihm mit einem Messer in den Hals. Nach fast zweistündigem Martyrium konnte der Junge mit letzter Kraft flüchten. K. Gehrke

K. Gehrke