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Nachricht für den Neuen. Greenpeace Aktivisten brachten Braunkohleschlamm.

© dpa

Brandenburg: Zum Einstand Eisenschlamm aus der Spree Greenpeace-Protest vor dem Landtag

Potsdam - Unzählige Polizisten waren am Mittwochvormittag vor dem Landtag in Potsdam, sie demonstrierten gegen ein höheres Pensionsalter. Eine Protestaktion von Greenpeace konnten sie nicht verhindern.

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Potsdam - Unzählige Polizisten waren am Mittwochvormittag vor dem Landtag in Potsdam, sie demonstrierten gegen ein höheres Pensionsalter. Eine Protestaktion von Greenpeace konnten sie nicht verhindern. Die 20 Umweltaktivisten schafften es mit einem 8000-Liter-Güllewagen anzurücken. Mit einem Schlauch verteilten sie Eisenschlamm aus dem stark verockerten Spreezufluss Wudritz, an dem die Spätfolgen des Braunkohleabbaus in der Lausitz besonders drastisch zu sehen sind.

Die Aktion richtete sich an den neuen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD). Er übernehme direkte Verantwortung für die Umweltschäden durch den Braunkohletagebau, erklärte Greenpeace. Flankiert wurde die Aktion mit einem Banner samt Aufschrift: „Ab heute Ihr Braunkohle-Schlamm, Herr Woidke“. Greenpeace Energie-Experte Niklas Schinerl sagte: „Woidke ist bei Braunkohle Überzeugungstäter. Jeder neue Tagebau zerstört Brandenburgs Umwelt. Wenn Woidke verhindern will, dass dies in den kommenden Jahrzehnten so weitergeht, muss er die geplanten weiteren Tagebaue jetzt stoppen.“ Jeder weitere Tagebau verstärke die Verockerung im Spreewald.

Woidke ist ein Anhänger der Braunkohleverstromung in der Lausitz. Einen Ausstieg aus der Braunkohle in der Lausitz lehnte Woidke erst vor zwei Wochen ab. „Meine Meinung zur Rolle der Braunkohle für die Region und die Menschen wird sich nicht ändern“, hatte Woidke bei der Einweihung einer neuen Feuerwache für das wegen seiner Klimabilanz umstrittene Braunkohlekraftwerk Jänschwalde des schwedischen Vattenfall-Konzerns erklärt. Er sei sicher, dass die Braunkohle weiter „für viele Jahre“ eine wichtige Rolle „spielen muss und wird“.

Die Braunkohleverstromung ist wegen des hohen Ausstoßes des klimaschädlichen Kohlendioxids höchst umstritten. Hinzu kommen Umwelt- und Luftverschmutzung. Besonders brisant ist die Lage rund um den Spreewald, als Spätfolge verschlammen Fließe und Flüsse mit Eisenocker. Greenpeace fordert deshalb einen Genehmigungsstopp für weitere Braunkohle-Tagebaue.

Laut Landtagssprecherin Katrin Rautenberg musste die Feuerwehr den stickenden Schlamm entfernen. Die Aktion sei nicht angemeldet gewesen. Außerdem sei sie mit Sachbeschädigung einhergegangen. Der Schaden müsse noch ermittelt werden. Die Kosten für die Entsorgung müsse Greenpeace tragen. Ob eine Anzeige erfolgt, werde noch geprüft. axf

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