HINTERGRUND: Zum Medizinstudium nach Brandenburg
ÄrzteausbildungDer Aufbau einer landeseigenen Medizinerausbildung wurde bisher von der brandenburgischen Landesregierung abgelehnt. Verwiesen wird dabei auf die Kooperation mit Berlin, wo angehende Ärzte am Universitätskrankenhaus Charité studieren und später ihre Facharztausbildung auch an brandenburgischen Kliniken absolvieren können.
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Ärzteausbildung
Der Aufbau einer landeseigenen Medizinerausbildung wurde bisher von der brandenburgischen Landesregierung abgelehnt. Verwiesen wird dabei auf die Kooperation mit Berlin, wo angehende Ärzte am Universitätskrankenhaus Charité studieren und später ihre Facharztausbildung auch an brandenburgischen Kliniken absolvieren können. Allerdings gibt es derzeit zwei nichtstaatliche Initiativen zur Gründung medizinischer Hochschulen. So will der Verbund christlicher Kliniken Brandenburg im kommenden Herbst eine medizinische Fakultät in Frankfurt (Oder) gründen. Finanziert werden soll das Projekt durch Studiengebühren. Der Verbund von 13 katholischen und evangelischen Krankenhäusern reagiert damit nach eigenem Bekunden auf den Ärztemangel. Einer Umfrage der Universität Trier zufolge würden zwei Drittel der befragten Medizinstudenten aus Brandenburg später gerne in der Heimat arbeiten, argumentiert der Verbund. In Neuruppin dagegen wollen die Kliniken Neuruppin, Brandenburg/Havel und Cottbus im Herbst gemeinsam die private „Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane“ gründen, vor allem um den eigenen Ärztenachwuchs zu sichern.
Ärtzemangel
Von einem Ärztemangel spricht man, wenn in einer Bedarfsregion nur noch 75 Prozent der Hausärztestellen besetzt sind. Bei Fachärzten liegt die Grenze bei 50 Prozent. Nicht berücksichtigt wurden bei der bisherigen Festlegung der Ärztestellen, ob sich Fachärzte ausschließlich auf bestimmte Leistungen spezialisiert haben. So kann es sein, dass trotz einer Praxisschließung die Versorgung rechnerisch noch gewährleistet ist, obwohl eine wichtige Operation oder eine Dialyse nicht mehr angeboten wird. Ebenfalls außer Acht gelassen wurde der Altersdurchnitt der Bevölkerung. Dabei steigt mit zunehmenden Alter auch der Betreuungsbedarf.
Um den Ärztemangel genauer bestimmen zu können, hat die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg den Maßstab für die Unterversorgung auch auf die sogenannten Mittelbereiche angelegt, also jene Städte und Gemeinden, denen eine Versorgungsaufgabe für umliegende Ortschaften zukommt. Demnach ist etwa Schwedt (Uckermark) mit Hausärzten unterversorgt. In Lauchhammer-Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) droht dagegen eine Unterversorgung bei den Frauenärzten. In Pritzwalk-Wittstock/Dosse (Prignitz/Ostprignitz-Ruppin) besteht eine Unterversorgung an Kinderärzten. mat
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