Brandenburg: Zwei Bluttaten – noch keine Spur von den Tätern
Berlin - Die Fahndung nach den fünf Jugendlichen, die am Montagabend einen 18-Jährigen durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzten, nachdem er zuvor im Bus darum bat, die Musik leiser zu stellen, blieb gestern ohne Ergebnis. Bei dieser Gruppe soll es sich um türkische Jugendliche handeln.
Stand:
Berlin - Die Fahndung nach den fünf Jugendlichen, die am Montagabend einen 18-Jährigen durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzten, nachdem er zuvor im Bus darum bat, die Musik leiser zu stellen, blieb gestern ohne Ergebnis. Bei dieser Gruppe soll es sich um türkische Jugendliche handeln. Sie hatten Daniel, der mit seinem Bruder und den Eltern im Bus saß, bereits im Bus mit einem Messer und den Worten bedroht: „Ich stech“ euch ab“.
Thomas Kasbaum von der 3. Mordkommission betonte, dass die Bitte, die Musik leiser zu drehen, von der Familie P. sehr höflich vorgebracht worden sei, dies habe die Befragung von Zeugen ergeben. Der Busfahrer, der ebenfalls befragt wurde, hatte vom Vorfall im Oberdeck nichts mitbekommen. Diese Zivilcourage muss die fünf jungen Männer so erregt haben, dass sie den Brüdern auf bislang nicht geklärte Weise bis zum Britzer Damm in Neukölln folgten. Die Brüder P. sind deutschlandweit bekannte Billardspieler. Patrick spielte bis vor kurzem in der zweiten Liga, auch Daniel nahm an mehrfach an den Deutschen Jugendmeisterschaften teil.
Und eine zweite Bluttat beschäftigt die Polizei. Offenbar ist ein Mann aus nichtigem Grund von Jugendlichen erstochen worden. Zwei Unbekannte töteten am Dienstagabend den 48-jährigen Hubert Wolfgang S. in Berlin-Kreuzberg durch einen Messerstich. Zuvor gab es einen kurzen Streit, worum es ging, ist unklar. Die beiden Täter sind nach Angaben der Mordkommission „höchstwahrscheinlich türkischer Herkunft“.
Videoaufzeichnungen aus dem Bus gibt es nach Angaben von BVG-Sprecherin Petra Reetz nicht, beim Vorfall am Montagabend habe es sich um einen älteren Doppeldecker gehandelt. Derzeit sind 400 der 1200 Busse mit Videokameras ausgerüstet.
Auch gestern gab es deutliche Differenzen zwischen BVG und Datenschutz. Während die BVG davon sprach, dass der Versuch schon nach dem Zwischenbericht beendet und die Aufzeichnung danach im gesamten Netz eingeführt werden soll, verlautete aus dem Büro Dix lediglich: „Von einer Verkürzung des Versuches ist hier nichts bekannt.“
Jörn Hasselmann
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: