Brandenburg: Zwei Drittel aller Bahnhöfe zu verkaufen Grüne werfen Bahn „Rosinenpickerei“ vor
Potsdam - Bernau, Cottbus und Angermünde bleiben, die Bahnhofsgebäude in Prenzlau, Wittenberge, Templin sollen dagegen abgestoßen werden. Die Deutsche Bahn will zwei Drittel ihrer Bahnhofsgebäude im Land Brandenburg verkaufen.
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Potsdam - Bernau, Cottbus und Angermünde bleiben, die Bahnhofsgebäude in Prenzlau, Wittenberge, Templin sollen dagegen abgestoßen werden. Die Deutsche Bahn will zwei Drittel ihrer Bahnhofsgebäude im Land Brandenburg verkaufen. Das zumindest geht aus einer Liste hervor, die der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im brandenburgischen Landtag vorliegt.
Demnach plant die DB Station & Service AG die Veräußerung von 26 ihrer verbliebenen 41 Bahnhofsgebäude. Zu den 15 Bahnhofsgebäuden, die bei der Bahn verbleiben, zählen außerdem Babelsberg und Griebnitzsee. Der Bahnhof Michendorf soll wie berichtet ebenfalls verkauft werden.
Bei den Grünen stoßen die Verkaufspläne auf Kritik. „Die Zeiten, in denen ein Bahnhof ein eigenes Gebäude hatte, scheinen leider vorbei zu sein, heute besteht er meist nur noch aus Bahnsteig und Wetterschutz. Doch muss verhindert werden, dass die alten Bahnhofsgebäude weiter verfallen“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Michael Jungclaus. Er bemängelte vor allem, dass die DB allein die rentablen Gebäude mit einem guten Serviceumfeld behalten wolle. Die weniger rentablen Bahnhöfe sollen hingegen abgestoßen werden. „Das ist Rosinenpickerei. Immerhin befindet sich die DB im Besitz des Bundes. Sie sollte sich nicht nur der Wirtschaftlichkeit, sondern auch dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen.“
Von der DB Station & Service AG forderte Jungclaus, dass sie im Zuge des Verkaufs aktiv daran mitwirken solle, dass gute Nachnutzungskonzepte gefunden werden, die auch im öffentlichen Interesse seien. Positive Beispiele, wo alte Bahnhofsgebäude als Fahrradverleihstationen, Restaurants oder Bibliotheken genutzt werden, gebe es genug.
„Die Bahn sollte Projekten, die einen öffentlichen Zugang zu den alten Bahnhofsgebäuden gewähren, Vorrang einräumen und Kommunen ein Vorkaufsrecht einräumen“, so der grüne Verkehrsexperte weiter. Auf überteuerte Forderungen sollte die im Staatsbesitz befindliche Bahn dagegen verzichten. PNN
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