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CDU-Mitglied in Beelitz erstochen: 23 Jahre alter Westafrikaner geständig und in U-Haft
Zwei Verbrechen binnen einiger Tage in Beelitz südwestlich von Berlin: Die Justiz ermittelt wegen Mordes und versuchten Mordes. Laut Innenministerin Lange ist der Verdächtige geständig.
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Nach zwei Gewaltverbrechen in Beelitz südwestlich von Berlin ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Verdächtigen wegen des Vorwurfes des Mordes und des versuchten Mordes. Der Mann sei in Untersuchungshaft gekommen, sagte die Sprecherin der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Isabelle Fabian, am Vormittag. Er stammt ihr zufolge aus dem westafrikanischen Guinea und ist guineischer Staatsangehöriger. Wie Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (SPD) mitteilte, hat sich der 23-Jährige mittlerweile zu beiden Taten geständig eingelassen.
Der Tatverdächtige wird zweier Gewalttaten in Beelitz-Heilstätten beschuldigt. Am 14. Januar soll er laut Staatsanwaltschaft einen Mann getötet haben. Dieser war bei einem Wohnungsbrand entdeckt worden. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Feuer und dem Mordfall gebe, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte Staatsanwältin Fabian. Am vergangenen Samstag soll der Beschuldigte dann versucht haben, eine Frau zu töten. Die Polizei nahm ihn daraufhin fest.
Der Tote war CDU-Mitglied und in der Jungen Union aktiv. Er kandidierte 2024 bei der Kommunalwahl für die CDU. Laut Lange gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass eine politische Motivation eine Rolle bei der Begehung der Tat gespielt haben könnte. Bei der Verletzten handelt es sich Langes Angaben zufolge um eine 52-Jährige aus der Ukraine. Sie sei ambulant ärztlich versorgt worden. Eine stationäre Versorgung in einem Krankenhaus sei nicht erforderlich gewesen. Die Polizei hatte am Montag noch mitgeteilt, der festgenommene Mann soll der Frau lebensbedrohliche Verletzungen zugefügt haben.
Justiz hält sich mit Angaben zum Ermittlungsverfahren bedeckt
Die Staatsanwaltschaft wollte keine näheren Angaben zum Hintergrund der Verbrechen, möglichen Tatwaffen und ob sich der Verdächtige und die Opfer kannten, machen. „Es geht darum, unsere Ermittlungen zu schützen“, sagte Fabian. Sie verwies auch auf das Recht des Persönlichkeitsschutzes und machte keine Aussagen zum Alter des Beschuldigten und der Opfer.
Die Gewalttaten sollen sich in einem Appartementhaus ereignet haben. Dort soll nach Medienberichten auch der Verdächtige gewohnt haben. Die Staatsanwaltschaft wollte dazu aber keine Angaben machen.
Wie Innenministerin Lange mitteilte, war der 23-Jährige nach bisherigen Erkenntnissen nicht durch Straftaten polizeilich bekannt. Den Angaben zufolge arbeitet er als Pfleger und verfügt über eine Aufenthaltserlaubnis bis zum 23. Januar 2025, deren Verlängerung fristgerecht beantragt worden war. „Nach jetzigem Kenntnisstand ist er nicht ausreisepflichtig“, so Lange. Der Tatverdächtige kam in ein Haftkrankenhaus und soll anschließend in eine Justizvollzugsanstalt kommen.
Beelitz-Heilstätten ist ursprünglich durch eine Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Lungenheilanstalt für an Tuberkulose erkrankte Menschen bekanntgeworden. Auf dem geschichtsträchtigen Areal sind Gebäude saniert worden und Wohnungen entstanden. (dpa/cmü)
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