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Sturmwarnung: Zwei Orkane ziehen heran

UPDATE: Orkan "Ulli" erreichte an den Küsten und Bergregionen Windstärke 12. Nun droht Sturm "Andrea", auch das Flachland mit orkanartigen Böen zu überziehen. Aktuell warnen Meteorologen vor Orkanböen von 90 bis 110 Stundekilometern vor allem in Westen Deutschlands, auch in Berlin und Brandenburg kann es zu Orkanböen kommen

Stand:

Orkantief „Ulli hat in der Nacht zu Mittwoch in Baden-Württemberg vor allem im Schwarzwald Schäden angerichtet. Zahlreiche Bäume kippten um, ein Mann wurde in Haslach in seinem Auto von einer umgestürzten Tanne eingeklemmt, wie die Polizei im Ortenaukreis mitteilte. Er wurde schwer verletzt.

Die A 5 zwischen Bruchsal und Karlsruhe musste kurz nach Mitternacht kurzzeitig in beiden Fahrtrichtungen gesperrt werden. Ein umgestürzter Baum lag auf der Fahrbahn, mehrere Äste sorgten für Behinderungen. Dem deutschen Wetterdienst in Stuttgart zufolge fegte der Sturm mit bis zu 133 Stundenkilometern über die Hochlagen des Südwestens hinweg.

Berlin und Brandenburg hat Orkan „Ulli“  in der Nacht zum Mittwoch verschont. Die Polizei in der Region verzeichnete nach Angaben aus Potsdam lediglich einen umgestürzten Baum in Falkensee (Havelland). Die Berliner Feuerwehr musste nach ihren Angaben kein einziges Mal wegen Sturmschäden ausrücken. Im Laufe des Tages soll der Wind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Potsdam aber wieder zunehmen.

Am Donnerstagmorgen soll das neue Orkantief „Andrea“ Berlin und Brandenburg erreichen. Dann könnte es auch zu Gewittern kommen.

„Orkantief  "Andrea" sieht noch etwas giftiger aus als "Ulli" , sagte DWD-Meteorologe Ansgar Engel am Dienstag. Vermutlich werde es dann auch im Binnenland orkanartige Böen bis in die Niederungen geben. Meteomedia warnt für Donnerstag vor Orkanböen von 90 bis 110 Stundekilometernn auch in Berlin-Brandenburg.

Aktuell warnen die Meteorologen vor allem im Westen Deutschlands von den Küsten bis zum Oberrhein vor Orkanböen in der Nacht zum Donnertag, mit Sturmschäden müsse insbesondere in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen sowie generell in den Hochlagen gerechnet werden. Im Harz und auf den Höhen im Schwarzwald rechnen Meteorologen mit Orkanböen bis 155 Stundenkilometern.

Am Donnerstag verlagert sich der Orkan nach Süddeutschland, aber auch in der Nordhälfte nehme der starke bis stürmische Wind im Lauf des Tages erneut zu.  In den Kammlagen der Mittelgebirge können weitere Bäume umstürzen: Dort liegen die Windspitzen dann bei 115 bis 145 Stundenkilometer.

„Hinter dem Donnerstags-Sturm fließt dann mal deutlich kältere Luft nach Deutschland, sagte Engel. Zumindest in den Mittelgebirgen und Richtung Alpen werde es dann winterlich. Kälte und Schnee bis ins norddeutsche Flachland sei aber weiterhin nicht in Sicht.

In weiten Teilen Schottlands, Englands, Wales und Nordirlands hatte Orkan "Ulli" teilweise schwere Schäden angerichtet. In der englischen Grafschaft Kent starb ein Mann, nachdem ein Baum auf seinen Kleinbus gefallen war, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete. Auf einem Schiff im Ärmelkanal kam in schwerer See ebenfalls ein Mann ums Leben.  Ein Busfahrer in der Grafschaft Surrey wurde schwer verletzt, als ein Baum auf sein Fahrzeug fiel. Tausende Menschen waren am Abend noch ohne Strom. Auch der Zugverkehr blieb den ganzen Tag über eingeschränkt. Brücken mussten geschlossen werden. Am Mittwoch wurde mit weiteren, jedoch weniger heftigen Stürmen gerechnet.

Im Norden Frankreichs verursachten die heftigen Winde am Dienstag Stromausfälle: 13 000 Haushalte in der Region Nord-Pas-de-Calais waren zeitweise ohne
Elektrizität, wie der Netzbetreibers ERDF am Abend mitteilte. Die Feuerwehr musste wegen umgestürzter Bäumen oder Stromleitungen zu zahlreichen
Einsätzen ausrücken. Der französische Wetterdienst Météo France registrierte an der Küste Windböen mit einer Stärke von bis zu 126 Stundenkilometern. Am
Abend habe sich die Lage allerdings wieder beruhigt, hieß es.

Das stürmische Wetter sei auch eine Folge des warmen Winters. „Im Dezember lagen wir 3,2 Grad Celsius über dem Durchschnitt, sagte der Meteorologe Tobias Schaaf vom Wetterdienst Meteogroup Deutschland. In den vergangenen Tagen war es fünf bis sechs Grad über den üblichen zwei Grad am Tag gewesen. (mit dpa/dapd)

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