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Brandenburg: Zweijährige liegt noch immer im Koma

Mädchen war bei Kita-Ausflug durchs Eis gebrochen. Fünf Erwachsene passten auf die Kinder auf

Stand:

Eberswalde/Berlin - Eines der zwei Kleinkinder, die am Mittwoch in einen Teich bei Eberswalde eingebrochen sind, befindet sich noch immer in einem kritischen Zustand. Das zweijährige Mädchen liegt nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft im Deutschen Herzzentrum in Berlin-Wedding im künstlichen Koma, es musste nach dem Unfall reanimiert werden. Dem anderen Mädchen gehe es besser. Ob das Kind noch am Donnerstag aus einer Eberswalder Klinik entlassen werden konnte, war nicht zu erfahren. Beide Kleinkinder waren am Mittwoch stark unterkühlt in die Notaufnahmen gekommen. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachtes der fahrlässigen Körperverletzung gegen eine an diesem Tag verantwortliche Erzieherin der örtlichen Kita.

Die beiden Mädchen waren Teil einer größeren Gruppe sehr junger Kita-Kinder, die noch von einer weiteren Erzieherin, zwei Praktikantinnen und einer Aushilfskraft betreut wurden. „Noch prüfen wir den Hergang, möglicherweise haben auch andere Erwachsene ihre Aufsichtspflicht verletzt“, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Meyer, der sich am Donnerstag den Unglücksort angesehen hat. Die Kriminalpolizei ermittelt. Die zwei Kleinkinder sind von ihren Begleiterinnen aus dem Wasser gezogen worden. Die Frauen erlitten nach dem Unglück einen Schock. Die Gruppe war am Mittwoch in einem Wäldchen in der Nähe der Kita im Stadtteil Finow zu einem Teich spaziert. An einem kleinen Gewässer seien die beiden Mädchen in einen nicht vereisten Zulauf geraten.

Alle städtischen Kitas sind über den Unfall informiert worden. Man habe sie „eindringlich auf die Checklisten zur Gefährdungsbeurteilung“ hingewiesen, teilte die Stadt am Donnerstagabend mit. So erhielten die Leiter der Kitas „Hinweise auf besondere Witterungssituationen und Hinweise zur Prüfung der Ausflugsziele außerhalb der Kita auf potenzielle Gefahrenquellen“. Nach gegenwärtiger Erkenntnis sei die Kindergruppe bei dem Spaziergang von einer ausreichenden Zahl Erzieherinnen betreut worden, erklärte eine Sprecherin der Stadt. Der Eberswalder Bürgermeister Friedhelm Boginski (FDP) habe sofort alle notwendigen Maßnahmen veranlasst. Für die unter Schock stehenden Erzieherinnen werden nun Mitarbeiter aus anderen Einrichtungen eingesetzt. Auch die Eltern würden durch geschulte Helfer betreut.

„Wir wünschen und hoffen, dass es dem Mädchen bald wieder besser geht. Das wäre das schönste Weihnachtsgeschenk“, sagte Boginski. Hannes Heine

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