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Landeshauptstadt: 100 weitere Forscher für Golm

Richtfest für Erweiterungsbau des Max-Planck-Instituts / Fertigstellung im April 2015

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Golm - Der Wissenschaftsstandort Golm wächst: Das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung gewinnt Platz für 100 weitere Mitarbeiter. Am Freitag fand das Richtfest für den Erweiterungsbau statt. Das Investitionsvolumen für den Erweiterungsbau beträgt 18,8 Millionen Euro. Wie eine Sprecherin sagte, gewinnt das Institut durch den Anbau Platz für den Betrieb moderner Großgeräte und die Einrichtung von Nachwuchsgruppen. Die Abteilung „Biomolekulare Systeme“, bislang noch an der Freien Universität Berlin untergebracht, wird nach Fertigstellung in das Erweiterungsgebäude einziehen. Das Gebäude mit modernsten Laboren soll bis April 2015 fertiggestellt werden. Das seit 1999 bestehende Institutsgebäude in Golm bekommt mit dem Erweiterungsbau 2800 Quadratmeter Nutzfläche dazu.

Derzeit arbeiten in den Forschungseinrichtungen im Wissenschaftspark Golm insgesamt über 2500 Menschen. Der Wissenschaftspark Potsdam-Golm steht für Spitzenforschung von der Analyse von Stoffwechselvorgängen in Pflanzen über die Biomaterialforschung bis hin zur Forschung auf dem Gebiet der Gravitationsphysik. Neben mehreren Fraunhofer- und Max-Planck-Instituten und dem Gründerzentrum „Go:in“ sind hier auch die Naturwissenschaften der Universität Potsdam beheimatet.

Die Abteilung von „Biomolekulare Systeme“ von Peter Seeberger, die in den Neubau ziehen wird, erforscht Kohlenhydrate. „Peter Seeberger hat mit seiner bahnbrechenden Grundlagenforschung das gesamte Feld der komplexen Zucker revolutioniert“, so eine Sprecherin des Instituts. Mit der Entwicklung des ersten Oligosaccharid-Syntheseautomaten habe er den Engpass der Zuckersynthese beseitigt. Selbst komplexe Zucker konnten nunmehr in Stunden anstatt wie bislang in Monaten oder Jahren hergestellt werden. Damit lassen sich eine Vielzahl neuer Werkzeuge für Biochemiker schaffen. Das Verfahren kann unter anderem auch dabei helfen, biologische Wechselwirkungen als Grundlage wichtiger Krankheitsmechanismen wie etwa der Malaria aufzuklären. Auch werden medizinische Anwendungen vor allem im Bereich der Diagnostik und Impfstoffentwicklung auf den Weg gebracht. Mehrere Kohlenhydratimpfstoff- Kandidaten gegen Krankenhauskeime, Bakterien und Parasiten sind nach Auskunft des MPI derzeit auf dem Weg zur klinischen Erprobung.

Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) würdigte zu dem Richtfest das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung als eine herausragende Forschungseinrichtung. „Die erfolgreiche Arbeit des Instituts zeigt sich unter anderem in seiner großen internationalen Reputation“, so Kunst. Es handele sich um eine der Spitzenadressen für ausländische Nachwuchswissenschaftler in Deutschland.

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