Landeshauptstadt: 1600 neue Wohnungen bis 2020 Bedarf laut Verband aber fast fünfmal so groß
Angesichts der für das kommende Jahr angekündigten Mietpreisbremse gehen Wohnungsbauunternehmen in Berlin und Brandenburg davon aus, dass sie künftig weniger in den Neubau investieren werden. Einer Umfrage des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) unter ihren rund 360 Mitgliedern zufolge erwarten 80 Prozent der befragten Unternehmen negative Auswirkungen auf ihre Investitionskraft durch die von der Bundesregierung geplante Mietbremse.
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Angesichts der für das kommende Jahr angekündigten Mietpreisbremse gehen Wohnungsbauunternehmen in Berlin und Brandenburg davon aus, dass sie künftig weniger in den Neubau investieren werden. Einer Umfrage des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) unter ihren rund 360 Mitgliedern zufolge erwarten 80 Prozent der befragten Unternehmen negative Auswirkungen auf ihre Investitionskraft durch die von der Bundesregierung geplante Mietbremse. Davon 55 Prozent würden sogar erhebliche Konsequenzen befürchten, teilte BBU-Maren Kern am Dienstag in Potsdam mit.
Zumindest in Potsdam soll aber vorerst weiterhin kräftig gebaut werden. Mit mehr als 107 Millionen Euro fließen laut BBU 2014 rund ein Viertel der Gesamtinvestitionssumme der Unternehmen für das Berliner Umland in die Landeshauptstadt. Von den im Speckgürtel bis 2020 geplanten 2500 BBU-Wohnungen entstehen knapp 1600 in Potsdam. Der Druck auf den Wohnungsmarkt in Potsdam und Umgebung sei weiter groß, so Kern. In Potsdam etwa betrage die aktuelle Leerstandsquote in den BBU-Objekten 2,5 Prozent, modernisierungsbedingt eine Zunahme um 0,2 Prozent zum Vorjahr. Die Nettokaltmiete habe sich von 5,20 Euro pro Quadratmeter auf 5,30 Euro erhöht. In Berlin beträgt der Leerstand laut BBU zwei Prozent.
Nach Schätzungen des BBUs wird die Nachfrage am Potsdamer Wohnungsmarkt weiter zunehmen. Aufgrund des zu erwartenden Einwohnerzuwachses rechnet der Verband mit einem Bedarf von insgesamt 7500 neuen Wohnungen bis 2020. Doch nicht nur die verabredete Mietbremse, sondern auch zunehmende energetische und bauliche Auflagen sowie erheblich gestiegene Baukosten werden die Investitionskraft bremsen, fürchtet der BBU. „Der Staat setzt die Anforderungen an Bauen und Wohnen immer höher. Gleichzeitig schränkt er die Refinanzierungsmöglichkeiten der Wohnungsunternehmen weiter ein. Das passt nicht zusammen“, kritisierte Kern. M. Matern
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