zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: 200 Menschen bei Mahnwache für Japan Evangelische Kirche spendet mehr als 2000 Euro

Innenstadt - Knapp 200 Menschen haben gestern Abend bei einer Mahnwache am Platz der Einheit der katastrophalen Situation in Japan gedacht. „Wir werden hier wohl noch öfter stehen“, sagte Uwe Fröhlich, Chef der Potsdamer Grünen und Mitorganisator der Veranstaltung.

Stand:

Innenstadt - Knapp 200 Menschen haben gestern Abend bei einer Mahnwache am Platz der Einheit der katastrophalen Situation in Japan gedacht. „Wir werden hier wohl noch öfter stehen“, sagte Uwe Fröhlich, Chef der Potsdamer Grünen und Mitorganisator der Veranstaltung. Die Katastrophe in Japan – speziell die Situation im Unglücksreaktor in Fukushima – sei noch nicht beendet und auch nicht fassbar, so Fröhlich. Er warnte davor, dass Teile von Nordjapan auf Jahre hinweg „unbewohnbar“ bleiben könnten. Zugleich forderten er und andere Redner ein rasches Ende der Nutzung von Atomkraft in Deutschland und weltweit.

Zeitgleich hatte gestern die Evangelische Kirche ab 18 Uhr zu einem Friedensgebet für die Opfer der Japan-Katastrophe in die Nikolaikirche eingeladen. Dorthin kamen rund 20 Besucher. Uwe Fröhlich sagte, der zeitgleiche Termin sei „etwas unglücklich“ gewählt. Potsdams Superintendent Joachim Zehner erklärte, dabei habe es sich um „ein Versehen“ gehandelt. So wurden Besucher der Kirche nach dem Gebet auf die Mahnwache am Platz der Einheit hingewiesen. Wie Zehner weiter sagte, habe die Potsdamer Kirche bislang über 2000 Euro für die Katastrophenhilfe in Japan gespendet.

Zugleich hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) jetzt dazu aufgerufen, das angekündigte Benefiz-Festival im Lindenpark am kommenden Samstag zu unterstützen. Wie berichtet, sollen die Eintrittseinnahmen an vom Tsunami betroffene Kinder gespendet werden. „Gerade als Mitglied der Vereinigung der Bürgermeister für den Frieden und des Hiroshima-Vereins rufe ich dazu auf, alles zu tun, um den Tsunami-Opfern möglichst schnell zu helfen“, erklärte Jakobs in einer Mitteilung aus dem Rathaus. Als weiteren Künstler für das Fest konnte der Lindenpark jetzt Axl Makana, Sänger der Band Mutabor, gewinnen. „Wir brauchen aber noch jede Art von Unterstützung“, sagte gestern Benefiz-Koordinatorin Juliane Riedel.

Unterdessen haben die Stadtwerke Vorwürfe von PNN-Lesern zurückgewiesen, das kommunale Unternehmen unterstütze möglicherweise indirekt Atomkraft, weil 35 Prozent der Stadtwerke dem privaten Stromkonzern EonEdis gehören, der Kernenergie in die Leitungen speist. Stadtwerkesprecher Stefan Klotz sagte auf PNN-Anfrage dazu, der Strom, den die Stadtwerke anbieten würden, sei „nachweislich“ ohne Atomstrom. „Was das Unternehmen EonEdis mit seinem Strom macht, betrifft uns nicht.“ Dies betreffe auch die Gewinne von EonEdis, so Klotz.

Henri Kramer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })