Landeshauptstadt: 2006 neues Krankenhaus an der Garnstraße
Land finanziert Bettenhaus-Neubau der Oberlinklinik mit 13,8 Millionen Euro / 68 Betten und Bewegungsbad
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Land finanziert Bettenhaus-Neubau der Oberlinklinik mit 13,8 Millionen Euro / 68 Betten und Bewegungsbad Von Sabine Schicketanz Babelsberg. In spätestens drei Jahren soll das neue Bettenhaus der Oberlinklinik an der Garnstraße stehen. Für den Neubau erhielt der Verein Oberlinhaus gestern aus den Händen von Brandenburgs Gesundheitsminister Günter Baaske (SPD) die Zusage über 13,8 Millionen Euro Fördergeld aus dem 2004 auslaufenden Krankenhaus-Bauförderungsprogramm Ost. Baubeginn für das Krankenhaus-Gebäude, in dem auf insgesamt 2700 Quadratmetern Nutzfläche unter anderem 28 Zimmer mit 68 Betten untergebracht werden sollen, wird im August 2004 sein. Notwendig ist der Neubau, weil das jetzige Bettenhaus, ein Gebäude von 1894, den Anforderungen nicht mehr entspricht. Die Zahl der Betten wird aber nicht erhöht. Eine Baugenehmigung ist noch nicht erteilt, Absprachen mit der Denkmalpflege habe er jedoch bereits getroffen, sagte Architekt Werner Bauer aus Dresden. Für das Bettenhaus legte Bauer ein „kompaktes Konzept“ vor, das auch den Altbaubestand einbeziehen soll. Der Haupteingang soll an der Garnstraße liegen, im Erdgeschoss werden eine öffentliche Caféteria, die Physiotherapie samt vier mal sechs Meter großem Bewegungsbad – das alte ist aufgrund baulicher Mängel bereits geschlossen – und Säle für ambulante Operationen Platz finden. Der Innenhof soll Patienten und Mitarbeitern als Garten dienen. Das erste Stockwerk ist Untersuchungsräumen und dem Labor vorbehalten. Über eine „Spange“ wird der Neubau mit dem bereits sanierten Altbau, in dem die drei Operationssäle untergebracht sind, verbunden. Hier verspricht Architekt Müller „kurze Wege“, zwei Fahrstühle sollen den Transport sichern. Im zweiten und dritten Stockwerk werden die Patientenzimmer untergebracht, es gibt jeweils neun Drei-Bett-, zwei Zwei-Bett- und drei Ein-Bett-Zimmer. Ganz oben im Dachgeschoss hat Müller weitere Patientenzimmer geplant – hier soll die Tagesklinik erweitert werden. Dass der Krankenhaus-Neubau vom Land finanziert wird, sieht der kaufmännische Chef des Oberlin-Vereins, Andreas Koch, als Lohn für die „Bemühungen“ der Oberlinklinik. Die Zahl der Patienten der Fachklinik für Orthopädische Chirurgie ist stetig gestiegen. Wurden 2001 noch 2672 Menschen stationär behandelt, werden es in diesem Jahr 3530 sein. Voll ausgelastet ist die Tagesklinik, die in diesem Jahr 295 Behandlungen durchgeführt hat. Schon jetzt müssen Patienten ein bis zwei Wochen auf einen Termin warten. Maßgeblich zur Steigerung der Patientenzahlen beigetragen hat die Einführung der Wirbelsäulenchirurgie 2001: Im ersten Jahr wurde in Babelsberg 230-mal an der Wirbelsäule operiert, in 2003 werden rund 800 solche Operationen gezählt – damit liegt die Oberlinklinik in Brandenburg an der Spitze und bundesweit unter den ersten 20. Gesundheitsminister Baaske sah die Investition in den Standort Babelsberg auch als Zeichen gegen die „scheinbar kollektive Depression im Land“. Mit den Fördermitteln wolle man helfen, die Oberlinklinik angesichts der Gesundheitsreform und der Einführung des Fallpauschalen-Systems zur Abrechnung der Kosten wettbewerbsfähig zu halten. Auch Arbeitsplätze würden damit gefördert – allein 64 seien in diesem Jahr im Oberlin-Verein geschaffen worden, so Vorstandschef Pastor Friedrich-Wilhelm Pape. Mit dem Neubau ist jedoch auch der Verein finanziell gefordert. Noch klafft eine Deckungslücke von mindestens 700 000 Euro. „So hohe Rücklagen haben wir nicht, aber wir schaffen das trotzdem“, sagte Pape.
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